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Dienstag, 24. Juni 2014

Frodos Brennnessel-Sülze mit Blüten von wilder Möhre

Frodos Brennnessen-Sülze mit Blüten von wilder Möhre  - fressen Wachteln eigentlich Brennnesseln?
Brennnesseln und Wachteleier - manchmal haben Rezepte ihre ganz eigene Geschichte. So wie dieses: Im tiefen Odenwald, da wohnt ein Wachelhahn Names Frodo. Der Besitzer desselbigen ist "geistige Hebamme" des Unkrautgourmets und hat mich mit seiner netten Art zu diesem Blog angestiftet. In weiteren Gesprächen war dann Frodo und seine Hennen Thema, was mich prompt zu diesem Rezept inspirierte. Netterweise stiftete mir der Wachelhahnbesitzer auch noch die Wachteleier für meine Versuchsküche - völlig unentgeldlich. Schön dass es solche Menschen noch gibt. Ohne ihn würde es diesen Blog nicht geben und ohne Wachtelhahn Frodo diese Rezept nicht. Doch da sich beide bester Gesundheit erfreuen, hier nun ein echtes experimentelles Wiesen-und-Wachtel-Rezept: eine Brennnessel-Sülze mit Blüten von wilder Möhre. Dem Hahn zu Ehren bekam die Sülze seinen Vornamen. Möge er noch lange auf seine Hennen aufpassen.
Weiter Erkenntnisse zu dieser Gaumenfreude könnt Ihr unten bei "Sonstiges" nachlesen.

Zutaten für Frodos Brennesselsülze mit Blüten von wilder Möhre:

Die Zutaten für die Wildkräuter-Sülze mit Wachteleiern sind übersichtlich. Nicht im Bild: Salz, Pfeffer, Wasser, Butter und ein zweites Päckchen Gelatine.
  • 2-3 Handvoll junger Brennnesselblätter
  • 6-10 Blüten der wilden Möhre
  • 350 g Karotten
  • 1 rote Paprika
  • 1 El Butter
  • 2 Päckchen Sofortgelatine (oder entsprechende Menge Blattgelatine für 1 l Flüssigkeit)
  • 1 l Gemüsebrühe
  • Salz, Pfeffer zum Würzen
  • 10 Wachteleier (hartgekocht auf 3 min)

Eine mit Frischhaltefolie ausgelegte Backform von einem Liter Volumen. Auf dem Grund der Form liegen die Dekoelemente: Wilde Möhrenblüten und eine Brennnesselblatt. Die Brennnesseln die nicht gekocht werden, sollten vorher mit den Nudelholz leicht gewalzt werden, da sie sonst noch brennen können.

 

Zubereitung:

                                    Möhrenblüten kleinzupfen.                    
Eine Kastenform mit Frischhaltefolie auslegen und 2 Blüten als Deko hineinlegen (möglichst viel von den Stilen anschneiden, die bleiben hart). Die Karotten und Paprika klein schneiden und in Butter kurz anbraten, mit Gemüsebrühe ablöschen und weich kochen.
                        Hart gekochte Wachteleier schälen.                                  
In der Zwischenzeit die hartgekochten Wachteleier schälen und die Brennnessel in einem Topf mit etwas Wasser zusammenfallen lassen, abgießen, ausdrücken und die Brennnessel möglichst klein schneiden. Die restlichen Möhrenblüten abzupfen und zum Gemüse in die Brühe geben, ebenso die Brennnessel. Vom Herd nehmen und mit Salz und Pfeffer nachwürzen. Dann die Gelatine einrühren und einen Teil mit einer Schöpfkelle in die Form geben. Danach die Wachteleier in 2 Reihen mittig in der Form plazieren und vorsichtig mit dem verbliebenen Gemüse bedecken. Ab in den Kühlschrank und mehrerer Stunden kalt stellen. Wenn die Sülze fest ist, stürzen, die Folie abnehmen und ....genießen :-)


Sonstiges: 

Wachteleier in die halbbefüllte Form geben.
Die gestürzte Sülze. Die Deko ist ein wenig verrutscht.
  • Das ist ein super variables Rezept. Mit den wilden Möhrenblüten hat man einen natürlichen Würzhebel in der Hand. Ich hab das Rezept mit 6 Möhrenbüten zubereitet, finde aber das verträgt auch 10, da die Blüten perfekt mit den Möhren harmonieren. Leider kann man die Wurzeln der wilden Möhre nicht wirklich verwenden, da sie rasch verholzen. Deswegen greife ich hier auf "normal" Möhren zurück. Die Blüten erkennt Ihr gut an ihrer exakten Geometrie.
  • Die Menge der Brennnesseln ließe sich ebenfalls fast verdoppeln, wenn man es etwas grüner und etwas "spinatiger" mag. Die gehen geschmacklich etwas in Möhren und Eiern etwas unter, was ich schade fand, aber nicht wirklich dramatisch. Geschmeckt hat es dennoch.
  • Sülze muss prinzipiell stärker gewürzt werden, denn mit dem Andicken und Kaltstellen verliehrt sich der Geschmack.
  • Wer Gelatine nicht verwenden möchte, kann das Rezept auch mit Agar-Agar zubereiten. Gelatine wird aus dem Bindegewebe diverser Nutztiere gewonnen und ist denaturiertes Kollagen. Eklig? Ich hab so viele Maden in Kirschen mitgegessen, dass ich mich nicht mehr Vegetarier schimpfen kann, da werd ich vor ein wenig Bindegewebe keine Berührungsängst haben. Aber das muss jeder mit sich selbst vereinbaren.  Da ich fleischarm, aber nicht vegetarisch leben, darf es bei mir auch mal Gelatine sein. Allerdings fehlt ihr eine der wohl wichtigsten Aminosäuren: das Thryptophan. Deswegen ist Gelatine  kein "hochwertiges", vollwertiges Protein und sollte nicht als "Magenfüller" verwendet werden. Dafür sind die Eier im Rezept.
  • Vegan wird das Rezept ohne Eier, mit dem anschwitzen des Gemüses in Olivenöl und mit dem Austausch der Gelatine durch Agar-Agar.
  • Mit Hühnereier lässt sich das Rezept auch versuchen, in dem Fall reichen 3 hartgekochte Eier für eine 1l-Form. Allerdings dominiert bei der Größe der Eier der Eigeschmack die Sülze. Deswegen sind Wachteleier perfekt, sie lassen dem (Wild-)Gemüse noch genug Raum, um einen Eigengeschmack zu entwickeln und passen sich da unaufdreinglich ein. 
    Da guckst du: Frodos Brennnessel-Sülze ist fertig :-)















PS: Danke Jan!

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