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Donnerstag, 10. Juli 2014

Mirabellenlikör

Ein Schnellrezept für Likör-Fans, das nur Geduld erfordert: Der Mirabellenlikör!
Eigentlich war ich heute auf der Jagd nach Schafgabenblüten, bin dann aber an einen Mirabellenbaum hängen geblieben, der so voll mit fast schon überreifen Früchten war, dass der Korb anschließend fast überquoll von duftenden Mirabellen. Die Schafgabe muss warten. Also noch ein Likör :-). So ist das bei den Unkrautgourmes, die packen die Gelegenheit beim Schopfe. Auch unsere Vorfahren ließen das verletzte Mammut nicht links liegen, nur weil die Frau in der Höhle gesagt hat: "Schatz, aber heute bringst mal Fisch mit, meine Blätter und Beeren passen da viel besser zu, als zu deinem Mammutbraten."

Das Schöne an diesem Rezept: Man hat kaum Arbeit. Die Mirabellen müssen dank des Überbrühens nicht erst noch umständlich entkernt werde, sondern kommen, so wie sie sind, nach der "heißen Dusche"  ins Glas.

Zutaten für den Mirabellenlikör:

  • 900 g Mirabellen, überbrüht
  • 350 g Kandis oder Rohrzucker
  • 1l Wodka
  • 2 Vanillestangen

Zubereitung:

Die Mirabellen überbrühen oder einmal kurz in kochendes Wasser geben, dann abwechselnd mit dem Zucker in ein großes, verschließbares Gefäß schichten. Mittenrein kommen die aufgeschnittenen, leicht ausgekratzten Vanillestangen. Den Ansatz mit Wodka übergießen und mindestens 4 Wochen ziehen lassen. Anschließend abfiltern und in Flaschen füllen.

Jetzt beginnt der schwerste Teil: Warten! 4 Wochen muss der Likör mindestens ziehen.
Sonstiges: 
Natürlich lässt sich hier auch Doppelkorn verwenden und Leute die das Besondere mögen, können das Rezept mal mit Gin ausprobieren. Der reine Mirabellengeschmack kommt für mich im Wodka am Besten zur Geltung, aber das ist Geschmackssache.
Die durchgezogenen Mirabellen sind ähnlich alkoholisiert wie Rumtopffrüchte und lassen sich so auch verwenden. Man kann sie auch anschließend durch die Fotte Lotte drehen und macht aus dem alkoholisierten Fruchtmus, verdünnt mit anderem Obst wie z.B Pfirsichen, ein köstliches Sorbet. Selbstgemachte, beschwipste Marmelade lässt sich  ebenfalls aus dem Obst zaubern. Allerdings würde ich hier nur max. 1/3 der Früchte durch betrunkene Mirabellen ersetzten. So eine Marmelade ist nichts zum Frühstück, eignet sich aber prima für das Überziehen von Gebäck und Torten. Oder man friert die Früchte am Stück bis Weihnachten ein und gibt immer dann immer mal ein paar davon in den Glühwein. Auch für Frucht-Bowlen lassen sich derart betrunkene Früchte gut verwenden. Sie hat dann was von einer Cocktail-Kirsche...ist aber wilder.

Geschafft! Das Warten hat ein Ende, der Mirabellenlikör ist fertig.

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