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Samstag, 14. März 2015

Mit dem Pimpinelle-Smoothie in die Wildkräutersaison starten


Es geht wieder los: Das erste Grünzeug wächst und der Unkrautgourmet kann natürlich nicht an sich halten und beißt sofort ins Gras...oder in den Wiesenknopf. Hinein in eine neue Unkrautsaison mit dem Pimpinelle-Smoothie!
Pimpinelle, auch großer Wiesenknopf genannt, gehört zu den ersten Frühlingskräutern, die sich
auch jetzt schon auf den Märkten finden lassen. Diese hier landete im Pimpinelle-Smoothie.

Der Geschmack von Pimpinelle

Pimpinelle ist eines der erste Wildkräuter, die in meinen Garten wachsen. Ich liebe sie! Sie schmeckt nussig-gurkig, passt zu Kartoffeln, in jede Salatsoße und findet sich natürlich auch in jeder Frankfurter Grüne Soße. Für meinen Geschmack kann der Anteil von Wiesenknopf nicht hoch genug sein, denn sie schmeckt sehr, sehr mild!  Sie hat nicht bitter, nicht grasig und ist somit ein ideales Einsteiger-Grün.

Pimpinelle, Bibernelle und Pimpernella - was ist nun was?

Der Große Wiesenknopf sprießt bereits.
Pimpinelle ist botanisch betrachtet der große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis). Es gibt auch noch den kleinen Wiesenknopf (Sanguisorba minor), dieser wird aber NICHT in den Kräuterbüscheln für Frankfurter Grüne Soße verwendet und meist wird auf den Märkten auch nur der große Wiesenknopf verkauft, sofern der Gärtner sich auskennt. Doch keine Sorge: Auch der kleine Wiesenknopf ist essbar, auch wenn sein Geschmack stark würzig und nicht ganz so mild ist.
Im Volksmund heißt der große Wiesenknopf auch Blutskraut, Sperberkopf und manchmal auch Bibernelle.  Hier beginnt nun wieder das Verwirrspiel um die volkstümlichen Namen, denn es gibt auch noch eine andere Bibernelle, die im Lateinischen den Namen trägt, den man für die volkstümliche Pimpinelle halten kann: Pimpinella. Von ihr gibt es, wie vom Wiesenknopf auch, eine große Bibernelle (Pimpinella major) und eine kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga), die gelegentlich im Volksmund - wie kann es anders sein - eben auch als Pimpinelle bezeichnet wird. Wer sich also mit Laien über Pimpinelle unterhält, sollte immer dazu fragen: Sprechen wir vom Wiesenknopf oder von der Bibernelle?
Ja, ja, der Volksmund ist für Botaniker eine schwere Sprache, da ist Latein viel einfacher. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch daran, dass es beim Dost und Majoran ein ähnliches Namensdurcheinander gab.
Doch auch hier wieder etwas Beruhigung: Auch die Bibernellen sind essbar, schmecken aber scharf-würzig, also ganz anders als das Grün, was in man in den Frühlingsbüschen findet.
Während die Wiesenknöpfe zu den Rosengewächsen (Rosaceae) zählen, werden die Bibernellen den Doldengewächsen (Apiacae)  zugerechnet. Hier auf die richtige Pflanze zu gucken, ist also grade für Allergiker, die auf Doldengewächse reagieren, wichtig.
Die Merkmale der einzelnen Arten hier nun anzuführen, ist unsinnig, zumal einzelnen Exemplare sich verdammt ähnlich sehen können. Auch ich als Botaniker gerate da gelegentlich ins Schwitzen, doch oft hilft dann einfach ein Geschmackstest.
Apropos Geschmack: Der große Wiesenknopf wirkt entschlackend und blutreinigend und ist damit ohnehin unverzichtbar als klassisches Frühlingskraut. Weg mit den winterlichen Altlasten und Ade Frühlingsmüdigkeit!

Doch genug der Rede. Meine Bündel Pimpinelle (großer Wiesenknopf) stammt aus meiner Garten. Bei Dirks Biokiste habe ich frische Bündel Pimpinelle aber auch schon entdeckt.

Zutaten für den Pimpinelle-Smoothie

Mhhh! Lecker! Kiwi, Banane, Gurke und
ganz viel Wiesenknopf geben dem Smoothie
eine tolle Frabe und volle Vitalstoff-Power.
  • 1 Bündel Pimpinelle (das ist die Menge, die man in der Hand gehalten so umschließen kann, dass Daumen und Zeigefinger sich berühren)
  • 2 Kiwi, geschält
  • 1 Banane, geschält
  • 1/2 Gurke
  • 1 Glas Wasser 

Zubereitung des grünen Pimpinelle-Smoothies
Obst und Gemüse grob zerteilen  und samt dem Bündel Grün gründlich mixen und sofort trinken.
Schmeckt gurkig, ohne aufdringlich zu sein. Der perfekte Einstieg in eine grüne Saison.


Hochleistungs-Smoothie-Mixer oder Küchenmixer?

Immer wieder fragen mich die Leute, ob ich für meine Smoothies ein Hochleistungsmixer nehmen. Professionelle Smoothiemixer haben 2 PS und laufen mit mindestens 30.000 Umdrehungen. Das ist ein Rasenmäher in der Küche! Leider haben solche Mixer ihren Preis. Tatsächlich schmecken Smoothies noch mal viel smoothieger (cremiger), wenn sie mit einen solchen Turbo-Gerät gemixt werden. Das Ergebnis lässt eigentlich kein Vergleich mit der grünen Häckselmasse aus einem gewöhnlichen Haushaltsmixer oder einen 300 Watt-Pürierstab zu. Dennoch: Ich mixe mir meine Smoothies nach wie vor mit meinen Haushaltsmixer. Wenn der mal seinen Geist aufgibt, weil ich ihn mit der Smoothie-Mixerei an den Rand seiner Existenz gebracht hab, dann - und erst dann - werde ich sagen: Ok, ich mixe mir doch so viele Smoothies, dass sich der Kauf eines teureren Hochleistungsmixers auch wirklich lohnt. Außerdem hab ich ungern zwei Mixer zu Hause herumstehen. Wer sich die Anschaffung eines solchen Gerätes überlegt, sollte mal die Green-Smoothie-Challange von greensmoothie.de mitmachen. In so einer Woche kann man einen Hochleistungsmixer für 10 Tage testen, hat in der Challange-Woche 21 Smoothies in top gemixter Qualität ausprobiert und kann das Gerät dann immer noch zurück schicken.
Und ja, die Smoothies schmecken auch mit einem normalen Haushaltsmixer, auch wenn man den einfach mal 1-2 Minuten länger laufen hat und das eine oder andere Kiwi-Kernchen noch zwischen den Zähnen knirschen darf. Die Verdauung will ja auch noch was zu tun haben.
ACHTUNG! Eine Anmerkung zum Schluss: Bei Smoothies aus dem Hochleistungsmixer werden die Fasern zerstört, die normalerweise die Aufnahme von Zuckern aus den Früchten im Körper verlangsamen! Nach so einem Hochleistungssmoothie mit Obst schnellt der Blutzuckerspiegel in die Höhe! Das sollte man wissen, wenn es um gesunde Ernährung geht. Nichts gegen den Hochleisungsmixer und einen wirklich "smoothen", also samtigen Smoothies. Aber man sollte das Trinken einen solchen nicht kurz vor eine "Ruhephase" legen. Morgens als Kickstarter für den Tag super, abends als Schlummertrunk eher ungeeignet. Ist also nicht wirklich schlimm, wenn ein gewöhnlicher Haushaltsmixer ein paar Fasern heile lässt ;-).

Ein kleines Happy-End für zwei Kartoffeln

Aus Herzchen-Kartoffeln wurde
eine Rose.
Was wurde eigentlich aus den Valentinstags-Herz-Karoffeln? Geschält, fein gehobelt, mit Öl eingepinselt, aufgerollt und in eine Muffinform gesteckt, dann für 20 min im Ofen gebacken, und leicht gesalzen, am besten mit Kräuterbutter genossen, konnte ich aus so wunderbaren Kartoffen  natürlich keine gewöhnlichen Kartoffeln kochen. Statt dessen wurde aus den zwei Herzen eine Rose. Happy End für zwei Kartoffen. :)


2 Kommentare:

  1. Tolles Blog, das muss ich mir ja gleich merken. Wildkräuter sind was Tolles und ich habe mir vorgenommen, dieses Jahr mehr als nur Bärlauch zu sammeln.

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  2. Hallo Claudia,
    freut mich sehr. Bärlauch ist toll und super vielseitig. Ein guter Vorsatz um in ein "wildes Leben" zu starten.
    Viel Spaß dir weiterhin.
    Liebe Grüße Sindy

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