Themen

Donnerstag, 31. Dezember 2020

And the Winner ist...das Zickl

 Ziegenlamm oder Zicklein?

"Wie heißen meine Kinder?"

Da war doch was? Richtig, ein Gewinnspiel und die Frage nach dem Ziegenkind und seinen richtigen Namen. Wer hat recht? Der Heidelberger Zoo oder der Landschaftspfleger? Tatsächlich liegen beide richtig. Wohl gibt es regionale Unterschiede, wodurch sich dann örtlich eine Benennung durchgesetzt hat, und auch je nach Berufsstand sprechen die Metzer mal mehr vom Ziegenlamm, während die Ziegenhirten eher vom Zicklein sprechen, aber das kann zwei Orte weiter wieder anders sein. Und in der Geschichte "vom Wolf und den sieben Geißlein" kommt dann sogar noch ein dritter Begriff vor.

Ein schönes Beispiel brachte dann auch Evelyn aus Sinsheim, dort heißt das Ziegenkind weder Zicklein,  Ziegenlamm, noch Geißlein, sondern schlicht Zickl. 

Lösen wir das durcheinander mit einem Wikipedia-Beitrag auf: 

Das weibliche Tier von Capra aegagrus hircus (synonym: Capra hircus Linné) wird neben Ziege (von althochdeutsch ziga) auch Geiß (von mittelhochdeutsch geiz; vergleiche auch nieder niederländisch/isländisch/norwegisch/dänisch geit), Hippe, Zicke oder Zibbe genannt, das männliche Tier Bock (Ziegenbock), das kastrierte männliche Mönch und das Ziegenjunge Ziegenkitz, Zicklein, Ziegenlamm, Geißlein oder Kitzlein, in der Schweiz Gitzi genannt.

Da kommt die Sinsheimer Schreibweise nicht mal vor :-D . Herrlich. So vielfältig ist Sprache. Der Zoo und der Landschaftspfleger müssen sich also nicht weiter batteln, sondern können sich zukünftig schmunzelnd auf Augenhöhe begegnen. Vielleicht einigen sie sich ja im nächsten Jahr auf eine gemeinsame Sprachregelung, mit der beide Seiten gut leben können.

@  Evelyn: Herzlichen Glückwunsch! Da Du die Einzige warst, die mutig genug war, am Gewinnspiel teilzunehmen, war Dir die Glücksfee hold :-D. Dein neues Buch über den Weihnachtsbaum ist heute in die Post gegangen. Ich wünsche Dir viel Freude mit Deinem Tannenbaum nach Weihnachten :-). 

Das Buch ist nun in der Post für die Ev aus Sinsheim :D


Übrigens hat Evelyn selbst einen super schönen Blog. Diesen findet Ihr unter https://diefarbeevblog.wordpress.com


Rück- und Ausblick

Für mich war 2020 das reinste Katastrophenjahr ;-). Warum ich dabei zwinker? Nun, ich hab Superkräfte :-D. Ich war heilfroh, dass ich mich seit 2 Jahren einem  anderen Thema widme, nämlich der geistigen Gesundheit. Für meine körperliche Gesundheit sorgt schon meine "handvoll Grün" am Tag.  All die Möglichkeiten, die man mit dem Trainieren von Entspannungstechniken, Meditation, Selbstsuggestionen und anderen "Brainpower"-Tools hat, haben mir in diesem Jahr über so manche seelische Krise geholfen. Dass ich damit vor einer solchen Krise begonnen habe - das kann kaum Zufall sein. Seit 4 Jahren baue ich mir meine Streuobst-Klassenprojekte auf und war Anfang 2020 so weit, dass ich selbstständig fast davon hätte leben können. Und dann knickt das alles weg. Vier Jahre für den Quark, weil es den Schulen untersagt wird externe Referenten zu nutzten oder die Klassen aufgeteilt werden, ohnehin nur noch Kernunterricht gemacht wird oder andersgeartete Beschulung stattfindet und langfristige Planung gänzlich ausgehebelt wird. Jemand wie ich, kann unmöglich ein Jahr Termine freihalten und dann hoffen, dass davon etwas zustande kommt und dann leer ausgehen. Das ist ziemlich bitter, zumal die Schulen noch immer nicht wissen, wie es weiter geht und ich bereits jetzt so gut wie keine Schul-Buchungen für das Jahresprogramm 2021 habe. Ich könnte also mit Fug und Recht behaupten, die Corona-Verordnung unserer Regierung haben mich in die Knie gezwungen, könnte den Kopf ins Unkraut stecken und in Depressionen versinken. Aber: Hey, den Kopf ins Unkraut zu stecken ist doch die Lösung :-D. 

So katapultierte mich meine neuen mentalen Superkräfte in den letzten Monaten in ganz neue Sphären und in mir reiften ein paar Ideen heran, die ich in dieser Form nie für möglich hielt. Interessanterweise komme ich auch hier immer wieder zum Thema Pflanzen zurück. Die sind halt omnipräsent. Das gibt mir Mut, Beständigkeit, Vertrauen in die Zukunft. Daher wird sich 2021 einiges verändern. 

So möchte ich den Unkrautgourmet wieder mehr beleben und auch  modernisieren und mit zwei ganz neuen Inhalten ausstatten. Das eine Großthema wird mit "Superkräften" zu tun haben, die jeder entwickeln kann und die sicher viele aktuell dringend brauchen, und das andere hat ganz klar mit Pflanzen zu tun :-D. Doch mehr wird jetzt erst mal nicht verraten. 

Auch möchte ich - Bestimmungen hin oder her -  wieder mehr in Kontakt mit Menschen treten. Dieses sehr einsame Jahr hat mir gezeigt, wie wichtig für mich die persönlichen Kontakte sind. Draußen geht das. Drinnen auch. Aber ich bin lieber draußen :-).  So habe ich ein recht großes, kaum zugängliche Gartengrundstück zur Pacht übernommen, wo ich aktuell Mitgärtner suche (oh, ich bin kein Freund vom Gendern. Mitgärtnerinnen sind natürlich auch gemeint). 800 qm Brombeeren habe ich  im Dezember niedergemäht, die schlimmste Arbeit ist also bereit getan. Wer Spaß hat, zusammen mit mir ein kleines Obst- und Gemüseparadieses im Reich der Wildnis zu erschaffen und mit "Gärtnern ohne Wasser" zu experimentieren, der darf sich gern bei mir melden. Der Garten wird auf keinen Fall ein Schrebergarten, sondern eher ein wildes Durcheinander mit Früchten der Natur. Und ich liebe es leise! Also keine elektrischen Geräte. Spaten, Grabgabel, Pickel. Schöne Handarbeit. Hat viel mit Wertschätzung zu tun. Neben Schnecken, Ratten, Wühlmäusen und Hasen laufen auch mal Rehe durch das Grundstück. Man darf also nicht alles anbauen ;-). 

Neben dem persönlichen Kontakt im Garten gibt es die Möglichkeit zur Streuobstwerkstatt zu kommen. Ein offenes Angebot für jeden, der etwas über eine der ältesten und Artenreichsten und leider auch immer selten werdenden Lebensräume im Mitteleuropa zu erfahren. 

Und ab Frühling 2021 gibt es noch mal ein besonders Angebot die Botanik aus einen völlig neuen Blickwinkel zu erfahren. Doch dazu will ich erst mal noch nichts sagen. Es bleibt spannend und ich freue mich riesig auf 2021, egal was andere sagen :-D


Euch allen einen schönen Jahresausklang 

und ein besinnliches Hinübergleiten in ein 

neues, frohes und zufriedenes Jahr 2021. 


Es grüßt Euch die Sindy 

vom Unkrautgourmet und immer mit ihrer handvoll Grün.


Der Wolf und den 7 Geißlein - Geißlein, ein veralteter Begriff fürs Ziegenkind. Apropos Wolf: Einer ist wohl 2020 in der Nähe von Waldmichelbach im Odenwald gesichtet worden. Bestätigt wurde das bislang aber nicht.


Montag, 14. Dezember 2020

Handvoll-Green-Bowl

Was isst ein Unkrautgourmet im Winter?

Na wildes Grünzeug natürlich! Aktuell habe ich meine "Green-Bowl"-Phase und alles was an Obst, Salat oder eben Unkraut zu finden ist, wandert in den Mixer. Das sieht dann so aus: 

Eine handvoll wildes Grün bereichert den Speiseplan vor allem im Winter.

Es ist erstaunlich, aber auch im Winter findet man immer noch genügend "Unkraut", sofern man bereit ist, genau hinzusehen. Auf meiner täglichen Runde begegneten mir heute diese Gewächse:

  • Brennnessel
  • Kleiner Wiesenknopf
  • Wilde Malve 
  • Beifuß
  • Spitzwegerich
  • Wermut
  • Giersch
  • Immer dabei: die Brennnessel. Ich liebe sie!

Winter-Funde der essbaren Botanik

Als besonderen Bonus entdeckte ich außerdem ein Fleckchen Sauerampfer. Der kommt zur allgemeinen Bereicherung heute Abend in den Feldsalat. 

Was man ebenfalls falls immer findet: Löwenzahn, Breitwegerich, mittleren Wegerich und diverse Labkraut-Arten. Alles in "Miniatur", eben im Wintermodus. Daher würde ich im Winter auch nicht sammeln wie die Axt im Walde. Eine Handvoll. Sogar nur eine kleine Handvoll. Keinen Korb! Dann kann man zufrieden mit einer Handvoll Grün nach Hause schlendern und darf ein gutes Gefühl haben, etwas für seine Gesundheit getan zu haben, und dennoch hat man genug in der Natur zurückgelassen, das wachsen darf.

Ganz, ganz wichtig: die Pflanzenteile gründlich waschen! Im Winter wachsen sie extrem langsam, d.h. die Blätter, selbst die frischesten, sind sicher schon ein paar Wochen da draußen auf der Wiese gestanden und sind allen möglichen Umwelteinflüssen ausgesetzt gewesen.

Auf meinem Streuobstwiesengrundstück, dass ich als Brombeerwald zur "Pflege" bekommen habe und seit mehrere Monate freiräume, habe ich mitten im Brombeerwust eine Kiwi-Pflanze entdeckt. Und die hat mit das diesjährige zusätzliche Sonnenlicht, das sie dank des Freistellens erhalten hat, mit Früchten gedankt. 2 Kilo Kiwis! Halleluja. Ich danke dem Herrn und dem Universum.  Es sind diese kleinen Momente, die das Leben so bezaubernd machen. Wir feiern so was viel zu wenig. Letzte Woche habe ich die Kiwis geerntet und mich wie ein Schneekönig gefreut. Endlich mal kein Unkraut :-D. Ob ich einen Avocado-Baum pflanze? Dafür habe ich ja eine heimliche Schwäche, gebe mir aber immer Mühe nicht zu viel davon zu essen, immerhin muss das Früchtchen auch importiert werden, was mich wie beim Kaffee fuchst. Biologischer Anbau hin oder her. Aber  zurück zu unserer Handvoll Grünzeug. Was immer Ihr gesammelt habt,  - jetzt im Winter wird es wahrscheinlich eine bunte Mischung aus verschiedenen Pflanzen sein, da man ohnehin nur wenig frisches, brauchbares Material findet. Macht nichts, denn  jedes Blättchen zählt....na fast.


Wermut, Beifuß und Gundermann

Wermut (Arthemisia absinthium) und Beifuß (Arthemisia vulgaris)  würde ich nicht gedankenlos verwenden. Es gibt Kräuter, da muss ich erst mal in mich hineinfühlen, ob ich sie brauche. Beide blieben bei mir heute da, wo sie noch stehen. Beifuß habe ich noch getrocknet für den Weihnachtsbraten im Küchenschrank. Wermut habe ich bisher nur zweimal in meinem Leben wirklich frisch "gebraucht". Der hat eine so intensive Wirkung und einen dermaßen penetranten Geschmack hat, dass man ihn nur vorsichtig verwenden sollte, z.B. wenn bei Magenleiden, Blähungen oder als kräftigendes Tonikum. Meist nehme ich ihn in Räucherbüscheln mit dazu, weniger zum Essen.

Der Gundermann (Glechoma hederaceae) ist zwar von vielen Wildkräuterfrauen ein gelobpreistes Kraut und auch im Winter hat man kaum Mühe sogar große Mengen zu finden, aber auch hier würde ich auf die eigene Intuition setzten. Es ist nicht nur sehr würzig und stark aromatisch, es hat auch einen nicht zu unterschätzenden biologischen Effekt: Es ist sozusagen das Schwermetall-Magnet unter den Pflanzen und leitet aus, was nicht in den Körper gehört. Das ist ein Prozess, den man besser auf das Frühjahr legen sollte, nicht jetzt im Winter, den Körper nicht unnötig zu belasten. Er braucht die Kraftreserven für die Abwehr. Gundermann ist beim mir standardmäßig ohnehin im Kräutersalz vertreten, und das reicht mit im Winter an dieser Pflanze bereits völlig aus. Man muss also nicht immer alles essen, nur weil man gerade davor steht ;-). Der gesunde Menschenverstand und die eigenen Intuition was der Körper braucht und was nicht, sollte man niemals abschalten. 

Brennnesseln, Wiesenknopf, Feldsalat, Kiwis, Malve, Apfel, Banane und ein wenig Avocado - volle Power Gesundheit. Das schafft keine Nahrungsergänzungsmittel. 

Handvoll-Green-Bowl

Zutaten:

  • 1 handvoll Grün
  • 1 Handvoll Feldsalat, Salat, Spinat, Posterlein o.ä.
  • 1/4 Avocado
  • 1 Banane
  • 1 Apfel
  • 2 Kiwi (oder mehr je nachdem wie groß sie sind)
  • einen Schuss Wasser
  • Deko: Haferflocken, Apfel, Banane, Nüsse o.ä.

Zubereitung:

Alles bis auf die Deko in den Hochleistungsmixer und für eine Minute Mixen. In eine Schale füllen und mit Haferflocken und Apfelspalten (oder Bananenscheiben und gehackte Nüsse) garnieren. Essen und vor allem genießen! Das ist alles. Sehr einfach.


Hochleistungsmixer - ein Segen für Hardcore-Unkrautliebhaber

Was immer Ihr auch sammelt - sofern Ihr einen Mixer habt, könnt Ihr da alles hinein schmeißen. Im Winter ist das sehr praktisch, da auch kleinste Mengen wildes Grün mit all ihren positiven Effekten bestens für den Körper aufgeschlossen werden. Ihr holt also 100 % aus den Pflanzen und braucht daher deutlich weniger als bei andern Zubereitungsarten. Das mag auch der intuitive  Grund sein, warum ich im Winter häufiger zu Smoothies und Bowl und somit zum Mixer greife, als im Sommer.  

Im Frühling, wenn alles wieder erblüht und mit dem Wachsen gar nicht mehr aufhört, ist das Aufschließen durch den Mixer nicht mehr notwendig. Dann ist ohnehin genug wildes Grün vorhanden, sodass gewisse Mengen auch mal "nur gekaut" und damit zum Hochleistungsmixer verhältnismäßig schlecht aufgeschlossen durch den Körper wandern dürfen.  

Hochleistungsmixer sind tatsächlich eine der sinnvollsten Anschaffungen für Leute, die gern mal "aus den Nesseln schöpfen". Meiner hat stattliche 300 Euro gekostet, und ich habe lange überlegt, ob ich mir das leisten kann. Ich habe meinen alten Küchenmixer dann noch so lange benutzt, bis die Brennnesseln ihn in die Knie gezwungen haben und mich dann für einen Hochleistungsmixer entschieden, für den ich auch einige Zeit gespart habe. Die beste Entscheidung in meiner Küche. Er hat mir sicher schon oft den Gang zum Arzt erspart. Meine letzte Grippe ist 10 Jahre her und ich muss schon sehr weit zurückdenken, wann ich die letzte Erkältung hatte. Wer fragen zu guten Hochleistungsmixern hat, kann mich gern fragen oder selbst mal bei https://gruenesmoothies.de/ vorbeischauen. Meiner ist ein Bianco di Puro. Das Modell gibt es in dieser Form nicht mehr, aber das Design ist ja auch eigentlich Wurst, die Mixleistung zählt. Und nein, ich bekomme für die Werbung nichts und auch keine Provision. Schön wäre das, aber Dinge, von denen man überzeugt ist, empfiehlt man auch mal so einfach weiter.  Ich habe einige  Mixer in meinen Leben getestet und schon viele verschlissen, doch das aktuelle Model läuft bereits seit 3 Jahren fast täglich ohne einen Defekt und schreddert zum Teil wirklich Zeugs, dass kein normaler Küchenmixer je verarbeiten könnte (gefrorene Früchte für Nicecreme ist z.B. so ein Zeugs). Einziger Nachteil: Ein Hochleistungsmixer ist nichts für einen Sonntagmorgen mit lang schlafenden Kindern: Die fallen aus dem Bett und denken der Presslufthammer kommt gleich durch die Wand :-D

Green Bowls - sehen aus wie pürierter Frosch, schmecken aber deutlich besser :-D


Meditation und binaural Beats - Brainpower

Apropos Gesundheitspower aus Green Bowls. Ein kleines "geistiges Schmankerl" hätte ich auch noch:  Seit einiger Zeit experimentiere ich mit Musik und binaural Beats, also Frequenzen die dem rechten und linken Ohr separat oder in Kombination vorgespielt werden. Ich mach das zusammen mit meditativen Techniken, um mit dem ganzen aktuellen Stress (das C-Wort möchte ich nicht nennen, es ist schon so allgegenwärtig, das ich es kaum mehr ertrage)  grade besser fertig zu werden. Dabei mache ich zum Teil ganz erstaunliche Erfahrungen. Alles ist noch sehr subtil, aber mach und nach formt sich ein etwas in mir, dass Klarheit verspricht. Sobald ich weiß, was es ist, werde ich Euch darüber gern berichten, aber noch bin ich einer Art ...hm....Findungsphase. Wer Lust hat mal reinzuhören, dann das unverbindlich hier tun: 



Man gelangt zu einer 7 Tagen kostenlosen Mitgliedschaft bei neowake, ursprünglich neobeats von Marvin Alberg, über die ich auch in das Portal gekommen bin. Mittlerweile bin ich seit einigen Wochen dabei. Da ich schon länger meditiere, habe ich mich sehr gefreut hier einen wahren Fundus an Musik zu finden, die das Gehirn noch mal in einer ganz anderen Weise anspricht und stimuliert oder beruhigt - je nachdem. Wem 7 Tage kostenlose Mitgliedschaft schon zu viel sind, oder wer am Übergang steht zwischen geführter Meditation und selbst meditieren, der kann sich hier unverbindlich den Source Code herunterladen, eine musikale Meditationsreihe, ohne das da jemand sagt, das man sich jetzt entspannen  und in seine Füße atmen soll :-). Die Übergangszeit zwischen geführter Meditation und Meditation "freestyle", habe ich als die kritischste empfunden, da man plötzlich allein in der Stille sitzt. Musik wie diese kann einem dabei helfen, die Gedanken wieder zu beruhigen und seine Meditation dahin zu lenken, wohin man sie gelenkt haben möchte, ob das nun in die Stille, in die Visualisierung oder zu sich selbst ist das hängt dann ganz vom Moment ab.



Viel Spaß beim Chillen, meditieren, entspannen und besinnen
Sindy

Dienstag, 8. Dezember 2020

Gewinnspiel: Wie heißt das Ziegenkind richtig?

Hallo Ihr lieben Naturliebhaber und Unkrautgourmet-Fans,

mal was ganz anderes als sonst. Aktuelle erhitzt und erheitert ein kleines "Battle" an der blühenden Bergstraße die Gemüter der Spaziergänger. Zwischen Schriesheim und Leutershausen sind die beiden untenstehenden Aushänge zu finden. Ein Landschaftspfleger bietet "Lammfleisch von der Ziege" an und der Heidelberger Zoo stellt dazu eine Gegenfrage, die darauf abzieht, dass "Lamm" nur für das Schafkind steht. Gute Frage: Wie heißt denn nun ein Ziegenkind richtig? Wer hat recht? Vielleicht wisst Ihr es? 

Ein kleine Battle an der blühenden Bergstraße beschäftigt die Spaziergänger. Die Frage lautet: Wie heißt es denn nun richtig, das Ziegenkind? 

Wie nennt man ein Ziegenkind richtig? 

a) Zieglein

b) Ziegenlamm

c) beides geht.

Schreibt mir bis zum 30.12.2020 eine E-Mail an mit 

  • Eurem Namen,
  • Eurer Adresse und 
  • der richtigen Antwort und wenn Ihr Spaß dran habt, auch eine Begründung, warum Ihr Euch so entschieden habt,  
  • und im Betreff bitte das  Stichwort "Ziegenkind" eingeben 

an unkrautgourmet(at)email.de
(das (at) bitte durch @ ersetzen - Spamschutz).

Unter allen Einsendern verlose ich ein Weihnachtsbaumbuch, das Ihr dann rechtzeitig nach den heiligen Drei-Königen haben solltet. Ziegen fressen Tannenbäume übrigens auch :-). 

Viel Spaß beim Raten, Diskutieren, Nachfragen oder Nachschlagen.

"Zieglein? Ziegenlamm? Na eigentlich heiße ich Annabell!" :-D


Ein Wort zu beiden Parteien: 

Sollte der Landschaftspfleger falsch liegen, muss man zu seiner Verteidigung sagen, dass er bei der Ziegenhaltung alles richtig macht. Die Ziegen sind hier an der Bergstraße auf diversen Flächen unterwegs, mit viel Platz und jede Menge Futter -  eben jenen verbuschten Flächen, die sie frei fressen sollen. Es geht ihnen sicher besser, als so mancher Ziege in einem Zoo. Ein paar Ziegenkinder dürfen leider  nicht alt werden, aber ihre Eltern machen einen wichtigen Job - Landschaftspflege eben -  und die Kleinen durften bis zu ihren Lebensende mithelfen. Sie hatten bis dahin ein kurzes, aber schönes Leben, und sie werden zum Schlachten auch nicht um die halbe Welt gekarrt, sondern das findet alles hier im Raum statt - sogar der Verkauf ohne Zwischenhandel, direkt vom Landschaftspfleger. Den Landschaftspfleger kenne ich gut, die Ziegen schmecken vorzüglich. Regionaler und biologischer, nachhaltiger und gesünder geht es kaum, wenn es um Fleisch geht. Daher esse ich selbst lieber deutlich weniger Fleisch, aber dann teureres, wie dieses, wo ich weiß, was die Tiere gegessen haben und wie sie gelebt haben, als das anonyme Billigfleisch. Natürlich wird es einen ein wenig mulmig...man kannte ja das Tier...richtig so. Man wird nachdenklich, es bewegt etwas im Kopf. Es hilft auf jedem Fall auch dem Landschaftspfleger, der genug Tierarztkosten hat, den Metzer gibt es auch nicht gratis und die Zäune bei Weidenwechsel auf und abzubauen machen sich eben auch nicht von allein. 
Der Verein blühende Bergstraße e.V.  setzt sich glücklicherweise für solche Beweidungsprojekte ein. Es gibt zwar Menschen, die sagen, dass Ziegen an der Bergstraße nichts verloren haben, aber mal ehrlich: 1) Würden Schafe in den Brombeeren hängen bleiben und wer jemals gesehen hat, wie ein Schaf in so einem Gebüsch verendet, der würde so was nicht mal denken. 2) Ohne den Einsatz der Ziegen, wäre es kaum möglich verbuschte Flächen wieder freizubekommen oder diese Frei zu halten. Bei den Arbeitseinsätzen des Vereins,  bei denen ich auch ab und an bin, können sich solche Leute gern selbst betätigen, nur statt nur zu sticheln. Das musste mal gesagt werden. Ich kann von Freistell-Aktionen  ein Liedchen singen, denn aktuell kämpfe ich mal wieder mit einem 1000 qm Brombeergrundstück, das einst ein Garten war, aber dann hat Dornröschens Fluch zugeschlagen. Aber das ist eine andere Geschichte... 

Sollte der Heidelberger Zoo falsch liegen, muss ich zu seiner Verteidigung sagen: Ich hab keine Ahnung, ob es wirklich offiziell der Heidelberger Zoo ist, der sich hier zu Wort gemeldet hat, oder sich irgendjemand diesen Namen als Deckmäntelchen "ausgeliehen" hat. Auch den Ziegen im Heidelberger Zoo geht es gut. Sie kommen zwar nicht in den Genuss eines Weidenwechsels, aber haben meiner Kenntnis nach genug abwechslungsreiches Grünfutter. Außerdem hat der Heidelberger Zoo keine Burenziegen, soweit ich weiß. 

Hm. Vielleicht haben aber auch beide recht? Wer weiß, wer weiß ;-).

Lustig ist es jedenfalls die Spaziergänger zu beobachten. Die einen Lachen sofort, die anderen verstehen erst mal gar nicht, wo das "Problem"  ist und die Dritten schütteln den Kopf... mal über die eine Partei, mal über die andere. Ich beobachte das Geschehen nun schon mehrere Tage und habe auch mit dem einen oder anderen Spaziergänger gesprochen. Sehr interessant! Ich bin gespannt, was Ihr dazu sagt.

Hier noch ein paar Impressionen aus dem Jahr 2020 und den Ziegen, die zeitweise meine "Outdoor"-Zeit bereichern, denn mein eigenes Pachtgrundstück liegt einer Beweidungsfläche direkt gegenüber. 


Viel Platz zum Grasen...

...und zum Entdecken und Verstecken.

Auf der Drohnenaufnahme sieht man sogar den Dachsbau im Ziegengehege!



Dienstag, 1. Dezember 2020

Tannenzapfen-Brötchen oder wie man seinen Weihnachtsbaum aufisst



Kein Unkraut, im Gegenteil! Tannenbaum! Mich hat es seit ich denken kann zutiefst erschüttert, dass man einen Tannenbaum nach Weihnachten wegwirft - wie ein voll geschneuztes Taschentuch. Dabei ist das eine lebende, atmende Pflanze! 10 Jahre lang hat der Tannenbaum diese Welt und uns mit Sauerstoff versorgt, wurde umhegt und gepflegt, einzig um dann für 2 Wochen im Wohnzimmer zu stehen, unserem Konsumrausch beizuwohnen (wenn er Glück hat, bekommt er noch was vorgesungen) und dann... ja dann ist man plötzlich froh, dass Weihnachten vorbei ist und der Baum wieder "verschwinden" kann. Man entsorgt ihn. Schmeiß ihn aus dem Fenster. Verbrennt ihn. Manchmal bekommt er noch einen Leichenzettel an den Zeh gebunden und man spendiert der örtlichen Feuerwehr noch ein paar Euro "Bestattungsgebühr".  Ja ich weiß, manche haben den Weihnachtsbaum bis Ostern im Wohnzimmer stehen, aber tatsächlich kann so ein "toter", ausgedienter Baum viel mehr, als nur weggeworfen zu werden. Neben dem Tannenquirl und dem aus Weihnachtsbaum gewickelten Korb seht ihr im folgenden Video meine Lieblingsverwendungsmöglichkeit: Weihnachtsbaum als Zutat. Ganz recht. Wenn Elefanten, Ziegen und Meerschweinchen den Baum essen können, können wir das auch :-). Schon mal probiert? Als Gewürz ist der super. Hier nun das Titelrezept von "Schatz, ich hab den Weihnachtsbaum aufgegessen!" und weil bald Weihnachten ist, auch als Video :-D

Zutaten:

300 g Mehl
1 Päckchen Backpulver
2 EL gemahlenen Tannennadeln
150 g Quark
6 EL Milch 
6 EL Sonnenblumenöl
1 Prise Zucker (optional)
125 g Speck, gewürfelt

Zubereitung:

Mehl mit Backpulver und gemahlenen Tannennadeln mischen. In einer zweiten Schüssel die übrigen Zutaten vermischen. Die Mehlmischung zugeben und alles miteinander verkneten. 12 kleine, zapfenförmige Brötchen formen und auf einem mit Backpapier belegten Backblech bei 170 °C Umluft für 20 min goldbraun backen.

Tannenmehl, frisch aus der Kaffeemühle :-D

Frisch schmecken sie am besten! Lasst Eure Liebsten einfach mal raten, welches "Zaubergewürz" Ihr hier verwendet habt. Wer´s errät, dem spendiert Ihr den nächsten Weihnachtsbaum, ganz klar, darf der aber nicht einfach so weggeworfen werden :-)

"Zauberzutat" Tannenbaum. 


Weihnachtsbaumentsorgung mal anders. Wenn das ein Trend wird: Hier hat er angefangen :-D.

Viel Spaß mit Eurem Tannenbaum.


Tannenzapfen-Brötchen schmecken noch warm richtig lecker!


Dienstag, 10. November 2020

Sie hat schon wieder den Weihnachtsbaum gegessen oder das Ergebnis eines ziemlich ruhigen Jahres

2020  - ein Projektjahr

Neuauflage von "Schatz ich hab den Weihnachtsbaum aufgegessen!"

Da ist sie nach 5 Jahren: die zweite, völlig überarbeitete Auflage meines Buches "Schatz, ich hab den Weihnachtsbaum aufgegessen", jetzt mit Fotos und noch mehr Rezepten.

Da fällt die Tür ins Haus: Hurra! Meine völlig überarbeitet Neuauflage gibt es im Handel (ISBN 9783752627879) ! Es war eines der Projekte, die ich dieses Jahr vorangetrieben habe.  "Schatz, ich hab den Weihnachtsbaum aufgegessen!" beinhaltet nun noch mehr Rezepte und dieses Mal auch  Fotos! 92 Seiten voller Ideen, was man aus einen Christbaum nach Weihnachten machen kann. Vielleicht sucht ja noch jemand ein originelles Geschenk? Wie wäre es dieses Jahr mit einem kleinen Weihnachtsbaum im Topf  samt "Verwertungsbuch" für die Verwandschaft? 

Zu kaufen am besten über folgende Wege (Bitte plant eine Lieferzeit von  2 Wochen ein, da das Buch eben  on Demand, also auf Bestellung, gedruckt wird!) :

  • über mich persönlich. Einfach eine Mail mit der gewünschten Stückzahl und eurer Liefer-/Rechnungsadresse an mich, unkrautgourmet(at)email.de. Gern versehe ich euch das Buch mit einer persönlichen Widmung, wenn Ihr das möchtet.
  • über  den Autorenwelt-Shop, der mit den Einnahmen über den Verkauf die Autoren extra unterstützt als wenn das über Amazon und Co läuft, oder 
  • direkt bei BoD, da hier die Einnahmen für mich als Autor mit am größten sind (und immer noch unter 10% liegen!). 

Mal ein kleiner Blick, in das Buch, damit Ihr seht, wie das Innen nun aussieht:


Tannenzapfen-Brötchen, nur eine Idee, wie man seinen Tannenbaum nach Weihnachten weiterverwerten kann. Mehr Ideen im Buch "Schatz, ich hab den Weihnachtsbaum aufgegessen!" 

Zu klein zum Lesen? Kein Problem! Schau mal da: Tannenzapfen-Brötchen.

Aber was ist in meinem Leben dieses Jahr passiert? Nun, eine Geschichte, wie sie vielen passiert ist, die der Lockdown ins Gesicht geschlagen hat. Nur liest sich meine etwas anders, da ich nicht der "typische Fall" bin, aber welcher Fall ist schon "typisch"? Ich kann nur hoffen, dass Hotelliers, Gastronomiebetriebe,  Künstler, alle selbstständig in der Bildungsbranche tätigen wie mich, und alle anderen, die der Lockdown in die Knie gezwungen hat, ebenfalls einen eigenen Weg finden, die Krise zu bewältigen. Denn trotz der Beteuerung von Herrn Spahn: Es werden viele vergessen! Sehr viele. Sie leiden still..und in meinen Fall setzte ich die Energie statt in Wut in Kreativität um.


Krise als Chance - ein Lernprozess

Ein kurzer Blick zurück. März 2020. Lockdown. Da ich seit Jahre in der Umweltbildung tätig bin und fleißig Schulklassenprojekte auf der Streuobstwiese mache, musste ich mit der Lockdownsituatuation erst einmal klar kommen: Mir sind von einem Tag auf den andern die Projekte für das Schuljahr 2019/2020 vollständig kollabiert. Es gab so gut wie kaum eine Neubuchung für das Schuljahr 2020/2021. Verständlich. Viele Schule durften keinen externen Referenten wie mich mehr dazu nehmen, die Lage durch einen Lockdown in Zukunft machte es Schulen unmöglich langfristig zu planen und mir natürlich auch. Ich kann unmöglich über die nächsten Jahre so viele Termine offenhalten, die dann mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls nicht stattfinden. Die ganze Situation war und ist extrem belastend. Damit muss man erst mal klarkommen.  

Mitte März stand ich also noch mit einer Klasse auf der Wiese und hab Rehspuren und noch steif gefrorene Eidechsen untersucht und einen Tag später waren alle Zuhause. Alles gestrichen. Die Schulklassenprojekte wurden eingeforen, der Geopark hat seine Aktivitäten auf ein Minimum und mit begrenzter Besucherzahl festgesetzt, Gruppen buchten mich nicht mehr. Für mich hieß das: totaler Verdienstausfall und ein düsterer, ungewisser Blick in die Zukunft. Da fällt man erst mal in ein Loch. Ein ziemlich tiefes. Das, was ich mir über die letzten Jahre so mühsam aufgebaut hatte - alles entrissen. Ob ich noch mal den Elan aufbringen kann, so viel Herzblut zu opfern? Ich weiß es nicht.  

Herausgeholt aus dem akuten Frustrations-Loch hat mich die Natur, mein Garten, mein Mann, meine Kinder und meine eigenen 1000 Ideen und der Schütze-eigene Optimismus. Aus der Krise eine Chance machen. Ich will das nicht schön reden. Es ist nicht schön. Mein Vater - Gott hab ihn selig - würde sagen: "Kind, du muss der Scheiße einen Geschmack geben!" Papa, ich bemühe mich. Dennoch habe  ich immer wieder Momente, wo ich am liebsten den Kopf in den Sand stecken würde.... was nützt das? Nichts. Ab und an ist Selbstmitleid für die eigene Psyche angebracht. Verlust darf auch betrauert werden. Existensängste nagen an den Nerven. Wenn einem das eigene Herzensprojekt quarantänisiert wird, dann darf man auch wütend sein, traurig, frustriert. Eine Zeit lang. Doch dann sollte man sich auch wieder aufrappeln.  Das Leben ist ja nicht vorbei. Chancen verschwinden nicht, sie ändern sich nur. Zeit also, ein paar neue (oder alte) Projekte zu starten (oder aufleben zu lassen), die man ohne die Vollbremsung nie angegangen wäre. Und es werden einem ein paar Dinge sehr deutlich, die man so nicht wahrgenommen hätte oder im Arbeits-Alltag gut ausblenden konnte.  Dafür bin ich dankbar. Ich sehe nun klar. Bildung und Umweltschutz werden mit Füßen getreten. Das zu erkennen war hart. Herzensprojekt hin oder her, aber auch solche Arbeit sollte gewürdig werden, denn sie ist wichtig und in einer Situation wie dieser merkt man dass man keine Rücklagen hat bilden können, aufgrund der geringen Einnahmen noch nicht mal Soforthilfe beantragen kann....Verrückt. Es so plakativ vor Augen geführt zu bekommen von einen Tag auf den anderen - darauf war ich nicht vorbereitet. Auch ich war im Arbeitstrott etwas verblendet. Doch ich habe die Herausforderung angenommen: Wenn sich keiner drum kümmert, muss man das selbst in die Hand nehmen. Und so sehe ich die Krise als Chance. Und neue Projekte beanspruchen meine Lebenszeit.

2020 war ein "besch...eidenes" Jahr inSachen Umweltbildung: Nur drei Klassen hatten die Gelegenheit Äpfel in der Streuobstwerkstatt zu keltern. Aber den Kindern hat es viel Freude bereitet. Immerhin vier solcher Veranstaltung konnte irgendwie stattfinden, nachdem alles in diesem Jahr zusammengebrochen ist.


Draußenschule Ladenburg

Ich habe mich ins Team zum Aufbau einer freien Grundschule, der Draußenschule in Ladenburg eingebracht und bin dort nun auch gut eingebunden. Erst mal ehrenamtlich. Wie alle. Wenn alles gut geht, starte ich dort im September 2021 als Festangestellte. Das wärs. Ein Traumjob für mich. Schaut doch mal rein: draussen.schule. Es ist eine Ganztagsgrundschule in freier Trägerschaft, die mindestens einen Tag in der Woche vollständig draußen verbringen wird und die anderen Tage zumindest für mehrere Stunden dort lernt, wo lernen stattfindet: im Alltag. Man kann sich das so vorstellen, wie früher: eine Dorfschule mit einer altersgemischten Klasse, wo alle Kinder voneinenander lernen, wo man gemeinsam projektbasiert lernt (nicht mehr fächerbezogen), eigenen Ideen entwickelt und das Ganze mit einem sinnvoll eingesetzten Maß an Medien und Technik. Wer sich so gar nichts darunter vorstellen kann, kann sich das mal auf unserer Webseite anschauen oder im Video unten, dann versteht man auch, wie ich eigentlich dazu komme. Im Film komme ich nicht vor, sondern Caro, die zukünftige Schulleiterin und die Urmutter des Projekts Draußenschule. Wenn ihr das Projekt und die Schulform unterstützen wollt, dürft ihr gern unsere Kampagne auf BetterPlace unterstützten oder eine Spende euer Wahl an die Draußenschule spenden. Wir planen in einigen Jahren auch eine Sekundarstufe und mein eigener Traum wäre es, solche kleinen Schulen überall wieder dezentral einzurichten. Und träumen wir weiter: Wenn Privatschulen alle vom Staat unterstützt werden würden, würde Bildungsvielfalt statt Bildungseinheitsbrei endlich auch möglich sein. Was auch helfen würde: Ein bedingungsloses Bildungseinkommen. So das Familien, deren Kinder nicht auf Regelschulen passen, aber z.B. in eine Schule wie der Draußenschule gut lernen können, sich das auch leisten könnten.... Man braucht Träume, um die Zukunft zum Besseren zu verändern. Und so arbeiten wir seit Jahren (ich seit nunmehr 2)  alle ehrenamtlich ohne Bezahlung viele, viele Stunden daran die Bildungslandschaft und somit die Zukunft unserer Gesellschaft zum Besseren zu verändern.



Streuobstwerkstatt Schriesheim

Der Unkrautgourmet hat in diesem Jahr auch einen festen, realen Standort bekommen, mit der Streuobstwerkstatt. Hurra! Auch das habe ich meiner unfreiwilligen Freizeit unbezahlt auf die Beine gestellt: die Streuobstwerkstatt. Das ist wahrlich eine Corona-Geburt, denn ohne Corona und die verordnete Zwangspause und damit den Komplettausfall aller Termine im Jahr 2020  und 2021 (Die Schulen buchen mich ja immer für ein ganzes Jahr und da die Sachlage aktuell sich wieder verschärft habe ich auch keine Buchungen für 2021...) wäre dieses Projekt nie entstanden. So hatte ich eindeutig zu viel Zeit. Wenn man diese in sein Herzensprojekt steckt, dann passieren plötzlich kleine Wunder. So wurden mir dieses Jahr von der Stiftung des Landenaturschutzverbandes 3500 Euro zum Schneiden der 26 Bäume auf dem Grundstück überlassen! Das war ein Segen und jede Menge Papierkram. Von der 70-Jährigen unbekannten Mostbirne über den Klarapfel, einigen Pflaumenbäumen bis zur ebenso alten Konstantinopeler Apfelquitte - alle Bäume sind durch Baumkletterer so geschnitten worden, dass sie hoffentlich noch viele Jahre stehen und werden in 2 Jahren mit dem Geld auch nachgeschnitten. Ich bin dankbar, denn das Crowdfounnding hat zwar ein wenig was eingebracht und den Notschnitt im Juni finanzieren können, aber bei so vielen Bäumen, war deutlich mehr Men-Power nötig. Danke an Fabian und Co. von Arboreal Baumpflege, die zu einem Super-Preis  die Bäume geschnitten haben und so das Projekt unterstützt haben! Mehr dazu auf meiner Seite zur Streuobstwerkstatt. Dort könnt ihr nachlesen wie sich das Projekt ntwickelt hat.  Nächstes Jahr kann hier auch die Klasse der Draußenschule herkommen. Die Streuobstwerksatt wird dann auch Außenklassenzimmer. Das ist so schön. 

Mittlerweile durfte ich auch bei den 14. Streuobsttagen Baden-Württemberg dazu einen Vortrag halten, das hat mich sehr gefreut! Die Streuobstrage sollen im Nachgang auch online einsehbar sein, dann werde ich den Link hier auch einstellen.

Und weil mir das Thema Streuobst so sehr am Herzen liegt, habe ich diesen Jahr mehrere Grundstücke in Pflege genommen, die ich (noch immer)  von Brombeeren befreie, um auch dort wieder eine Streuobstwiese herzustellen. Ein zweiter Standort für die Streuobstwerkstatt - das wäre ein Traum.

Aktuell kann man sich bereits für den zweiten offiziellen Termin in der Streuobstwerkstatt anmelden am 28.11. um 14 Uhr, Theme: "Pfanzung und Pfege"  dritten offiziellen Termin in der Streuobstwerkstatt am 16.01.2021 um 14 Uhr zum Thema " Tiere im Winter" anmelden. Sei mit dabei!  Kosten: Spende in der Höhe deiner Wahl. Das eingenommenen Geld wird in die Streuobstwerkstatt reinvestiert.

Fabian Kaufmann von Arboreal Baumpflege beim Schneiden meiner 15 Meter hohen Kirsche. Irre. Er hing da wirklich Kopfüber mit der Säge im Baum...Ich habe still gebetet...er hat es heil nach unten geschafft.

Ein paar Impressionen des Jahres 2020 aus der Streuobstwerkstatt.



Lohn der Arbeit: der Gemüsegarten

Auch das habe ich dieses Jahr als privates Projekt gemacht: mir einen Gemüsegarten angelegt. Das war ein Frust-Projekt. Mit dem Wegfall meiner Arbeit, habe ich was gebraucht, wo ich mich auspowern konnte. Die Basis war eine Brombeerwüste! Also jede Menge zum Auspowern. Da steckt viel Schweiß und Pickelarbeit drin.  Ja, ich essen außer Brennessen und Tannenbaum  auch gern mal eine Tomate :-). Als Lohn hat das 400 qm Stück das ich "entbrombeerisiert" habe,  neben 35 kg Zucchini, 50 kg Tomaten und 70 kg Kartoffeln auch mehrere Dutzend Auberginen und einige Kilo Erdbeeren abgeworfen. Die Erdbeeren hatte ich im Herbst bereits gepflanzt. Die üppige Ernte hat mich sehr gefreut. Wir hatten natürlich auch einigen Ladungen Brennnesselspinat, Zutaten durch andere Wildkräuter und am Ende einen Wintervorrat Brombeerblättertee ;-). Es tut gut, seinen Frust mit Spaten, Heckenschere, Buschsense und  Pickel abzuarbeiten und dafür dann auch noch belohnt zu werden. 

Der Garten hat kein Wasser! Gelegentlich musste mein Gemüse also dürsten, was mich Lehrgeld gekostet hat. Gemüse mit hohem Wasserverbrauch wollte einfach nicht wachsen. Das war im Juni beim Anpflanzen des Grünkohles leider sein Tod. Auch Blumenkohl und Kohlrabi wollten ohne Wasser nicht gedeihen. Nächstes Jahr werde ich meine Erkenntnisse dergestellt umsetzten, dass ich weiter versuche Sorten und Arten zu finden, die mit der immer ausgeprägteren Sommertrockenheit gut zurecht kommen. Schafwolle,  Terra Preta und Mulchen werden im Gemüsegarten wohl 2021 eine entscheidenen Rolle spielen. Aktuell experimentiere ich mit Wurmkiste,  Bokashi und verschiedem Meerschweincheneinstreu-Gut zur Kompostierung. Vielleicht schaffe ich es ja darüber mal zu bloggen.

Da dieses Jahr nur 3 Schulklassen zum Keltern kommen konnten, habe ich Apfelsaft für die nächsten 2 Jahren im Keller und einigen  Kirschgläser füllen die Regale, wo noch Platz ist. Trotz Verdienstausfall und Verzicht an allen Stellen: Verhungern werden wir nicht. Liegt auch wieder an unserer tollen Gesetzgebung, die mir verbietet, den Saft zu verkaufen, da er nicht dem hygienischen Standard der Lebensmitttelindustire entspicht. Klar, ist ja auch vom Baum quasi direkt in die Flasche gespungen. Nennt sich biodynamisch und lebendig. Der Saft wurde also nicht um die halbe Welt gekarrt,  zu Tode erhitzt und gefiltert, konzetriert, nacharomatisiert, verdampft und dann wieder verwässert. Deswegen darf er nicht verkauft wernd. Ist ja gefählich, so viel Gesundheit...Verrückt. Also habe ich nun knapp 100 Liter hochwertigen, biologischen, regionalen,absolut CO2-emmissionsfreien Streuobst-Apfelsaft mit dem kleinsten aller ökologischen Fußabdrücke im Keller - darf ihn aber nicht verkaufen. Naja. Ich lebe auch ohne Klopapier ganz gut. 

Das Gärtnern, Kümmern, Ernten und Verwerten hat mir Mut gemacht und Hoffnung geschenkt. Die vielen Stunden im Garten mit Hacken, Schwitzen und Wasser anschaffen, das Schneiden der Bäume, das Sammen und Keltern der Äpfel, haben sich gelohnt. Die Natur danke es einen, auf ihren ganz eigenen Weg. Und auch hier bin ich dankbar, jeder einzelene Tomate, den Kartoffen, die so wunderschön im Juni geblüht haben,  jeder Schnecke, die in die andere Richtung gekrochen ist. Es sind die kleinen Dinge im Leben die zählen.


Von Küchen- und Schreibarbeit und Books on Demand

Wenn man dann abends endlich mit hängender Zunge wieder Heim gekommen ist, was macht man dann? Ich habe mich an den Schreibtisch gesetzt und an einer Neuauflage gebastelt von "Schatz ich hab den Weihnachtbaum aufgegessen!" Vor allem dieses Jahr hatte ich dazu einen enormen Ansporn. Nachdem klar war, dass nicht viel in der Haushaltskasse sein wird, nach so einem desastösen Jahr, würde nur ein Weihnachtswunder helfen können. Seit über 5 Jahre stehe ich im Januar regelmäßig in der Küche und fröne der Experimantalküche mit dem Tanne aus Ausgangsmaterial. Nach 3 Wochen hängt einem der Geschmack zum Hals raus :-). Wir sind alle froh, wenn der Baum verbraucht ist und wir wieder zu "Normalkost" bergehen, was immer das in einen Unkrautgourmet-Haushalt auch bedeuten mag :-D. All die Rezept auf Schmierzetteln hatte ich dieses Jahr zusammengetragen, das Buch noch mal überarbeitet, ergänzt, Fotos gemacht, den Text redigiert, perfektioniert, korrigiert. Die Formatierung mit Open Office war wie immer die größte Frustration, gerade weil auch die Datein mit vielen Bildern doch recht groß war. Doch mit einigen Tücken hat das dann doch gerade noch so hingehauen. Eine Herausforderung für meinen Rechner war die Erstellung des druckfähigen Covers, das dieses Mal deutlich größer war und damit auch mehr Rechenleistung erforderte. Fast eine Woche hat mich allein die Gestaltung gekostete.  Gimp habe ich hier als Programm entdeckt, dass auch bei einem Nicht-DIN-Formate die generierte Pdf-Datei so abbildet, wie es dem ursprünglichen Format entspricht und daraus keine DINA4-Seite generiert.  Was für ein Abenteuer...


Von Himmelsränder Küche und Rechten, die man nicht hat 

Daneben habe ich noch ein anderes Buch geschreiben, dass ich aber aufgrund der rechtlichen Lage ganz anderer Art, ebenfalls nicht verkaufen darf: "Himmelsrand für Feinschmecker". Meine Kinder spielen gerne Skyrim® und ich weiß nicht, wie oft sie mich gebeten haben, doch mal den Süßkuchen zu backen. Ich Irre habe dann auch noch den Anspruch,  nur mit den Zutaten zu backen, die man auch in Himmesrand findet. Also sitze ich schon seit Jahren dran und koche all das nach, was da im Spiel zu finden ist. Auch diese Zettelsammlung habe ich in der coronabedingten Zwangspause geordnet und zu einen Kochbuch zusammengesetzt. Vom Süßkuchen bis zum gebratenen Schlachterfisch, vom Karamel-Bonbon bis zum zur Pferdehüfte....alles drin. Das Buch habe ich bei Bulb drucken lassen. Ein Unikat und ohne ISBN-Nummer - klar, ist ja auch gezwungener Maßen unverkäuflich. Der Frust im Leben. Die kleinen Freuden im Leben. Beides sehr nah aneinander. Ich hab ein lachendes und weinendes Auge, wenn ich das Werk betrachte. Nur für mich und meine Familie. Einzelpreis in der Herstellung: über 90 Euro! Verrückt. Vollfarbendruck. Irre, was das kostet. Aber wie gsagt, es bleibt das einzige Exemplar auf der Welt, da Bethesda alle Rechte innen hat und mir untersagt, das Buch zu vermarken. Schade eigentlich. Es hätte sicher einige Gamer, die Skyrim® gern spielen, glücklich gemacht.  Es ist ein super Kochbuch geworden, mit vielen einfachen Rezepten und einzig und allein den Grundzutaten, die auch im Spiel zu finden sind. Und meine Familie liebt es. "Mama, kochst du heute wieder Kohleintopf a la Himmelsrand?" . Hier mal ein kleiner Blick: 

Diese Kochbuch ist nicht im Handel erhältlich - leider auch sonst nicht.

Meine gelebte Leidenschaft für Botanik ist auch hier zu finden....

...und meine gelebte Leidenschaft fürs einfache Kochen mit Basis-Zutaten ohne Schnick-Schnack.

Sogar so was wie die Soul Husks, die Seelenhüllen, die man im Seelengrab der Skyrim®-Erweiterung "Dawnguard" als Zutat findet haben haben den Weg in mein Kochbuch aus Himmelsrand gefunden. Allein dieses Foto hat mich Stunden gekostet. Im Prinzip sind es Eiswaffeln, die man zwischen zwei Pfannen eingeklemmt kross backt. Hier etwas melodramatisch in Szene gesetzt. Meine Jungs haben darauf bestanden. Warum macht man sich so einen Aufwand? Andere sammeln Schuhe, ich habe halt daran meinen Spaß.

Show must go on

Tja, so werden reiche Unternehmen immer reicher, Regierungsvertreter dürfen weiter ihren Job machen und wir armen Hüte werden an den Harken gehängt und vergessen, dürfen nichts - am besten nicht mal atmen. Ich wünschte, ich könnte sagen, dass mir das alles egal ist. Ist es nicht. Es läuft einiges sehr schief. Dennoch bin ich immerhin froh, dass viele meine Fotos und Zettel nun einen festen Ort in meinen Kochbüchern haben, dass mein Garten nächstes Jahr wahrscheinlich mehr Obst und Gemüse abwirft , als wir essen können, Saft haben, bis uns die Bäuche gluggern und ich mithelfen kann, unser Bildungssystem zu revolutinieren. Das ist doch was. Finanziell ist es sehr, sehr eng. Aber da stehe ich sicher nicht allein dieses Jahr. Nur deswegen den Kopf in den Sand und den Hintern in die Höhe zu strecke, das werde ich sicher nicht.

"Sei die Veränderung, die du selbst dir wünscht für diese Welt."  Mahadma Ghandi. 

Daher habe ich gerade ein kleines Kochevent am Lagefeuer in Planung,  ganz klar mit Tannenbaum als Zutat :). Dieses soll im Anschluss an die Streuobstwerkstatt am 16. Januar (14-16 Uhr) stattfinden. Davor bietet die Streuobstwerkstatt das Thema"Tiere im Winter an". Vielleicht hat ja jemand Lust zu kommen. Packt euch warm ein. Es wir kalt. Keine Angst, wir machen ein Feuer und kochen einen Tannenpunsch. 

Wer an dem einen oder anderen Termin Interesse hat, darf sich gern bei mir melden: unkrautgourmet(at)email.de Ich bestelle auch gern ein paar Tannenbaumbücher vor, so dass ihr die von mir direkt zum Einkaufspreis bei mir kaufen können. Ich würde mich sehr freuen euch Live zu sehen, wieder ein paar Menschen um mich herum zu haben.  Abstand kann man einhalten, Viren und Bakterien werden im Januar draußen eh alle schockgefroren ;-). Für alle, die nicht kommen könne: Das Buch bekommt Ihr ja dennoch bei Books on Demand.

Dienstag, 28. Juli 2020

Mädesüß-Joghurt-Torte mit Brombeeren

Kühler Kuchen für heiße Tage 

Kuchen ohne Backen mit Wildnis-Aromen aus der Natur:
Mädesüß vom Bach und Brombeeren aus dem Gebüsch.

Es ist so heiß. Wer im Sommer Geburtstag hat (nein, ich nicht), sollte sich kein Kuchen wünschen, bei dem man vor einen 200 Grad heißen Ofen stehen muss. Kuchen ohne Backen mit einer kühlen, frischen Füllung ist die Lösung. Und schon habe ich wieder ein Sträußchen Mädesüß in der Hand. Hm. Mädesüß, ein einmaliges Aroma und es passt prima zu Brombeeren. Und Ruck-Zuck ist eine Mädesüß-Brombeer-Torte entstanden - im Kühlschrank.

Zutaten für die Mädesüß-Joghurt-Torte mit Brombeeren

  • 225 g Haferkekse  oder (Löffel)Biskuit.
  • 150 g Butter, geschmolzen
  • 250 g Zucker
  • 250 ml Wasser
  • 10 Mädesüßblütenstängel
  • Saft einer Orange
  • 12 Blatt Gelatine
  • 500 g Joghurt mit 3,5 % Fett
  • 3 EL Zitronensaft
  • 200 ml Sahne
  • eine Handvoll Brombeeren
Ein Stückchen Erfrischung zum Nachmittag:
Mädesüß und Brombeeren, einfach ein herrliches Aroma.

Zubereitung

Die Kekse zerkrümeln und mit der geschmolzenen  Butter vermengen, in eine Springform füllen und kalt stellen.
Das Wasser mit dem Zucker erwärmen bis sich der Zucker gelöst hat. Die Mädesüßblüten kopfüber reinhängen und am besten über Nacht auskühlen lassen. Die Blüten entfernen und den Sirup durch ein feines Sieb geben.
8 Blatt Gelatine in kaltes Wasser 5 min einweichen, ausdrücken und mit 2 EL Joghurt erwärmen, bis die Gelatine geschmolzen ist. Dann den restlichen Joghurt, den Zitronensaft und 200 ml des Blütensirups zugeben. Wenn die Masse anfängt zu gelieren, auf den Kekskrümel-Boden geben und kalt stellen.
Wenn der Kuchen fest wird (nach ca. 3-4 h - ich war leider etwas zu voreilig), die anderen 4 Blatt Gelatine 5 min in Wasser einweichen, ausdrücken und mit dem restlichen Sirup gerade so weit erwärmen, bis die Gelatine sich aufgelöst hat. Die Orange auspresse und den Saft zufügen. Als Spiegel über die Joghurtschicht gießen. Wer möchte, kann nun auch noch ein paar Blüten oder Blütenblätter in die Spiegelschicht einsetzten.

Wer es fester und mit ein paar Kalorien weniger mag: Die Sahne kann man weglassen.
Guten Appetit. Und wer beim Lesen neuen Lesestoff von mir möchte, der kann man auf www.streuobstwerkstatt.de (von dort gibt es eine interne, automatische Weiterleitung, wie beim unkrautgourmet.de) vorbeischauen: mein neuestes "Baby".

Bei zu vielen Brombeeren geht der Mädesüßgeschmack manchmal unter. Weniger ist deshalb mehr.

Samstag, 18. April 2020

Aufstrich aus Knoblauchsrauke und getrockneten Tomaten

Knoblauchsrauke hat gerade Hochsaison. Mein Knoblauchrauken-Pesto und auch die Heferose mit Knoblauchsaukenpesto ist ja schon etwas älter, daher wollte ich Euch heute eine Variante mit getrockneter Tomate vorstellen. Mit etwas mehr Öl wird daraus ein Pesto, das sich gut 6 Monate hält.
Wem Knoblauchsrauke zu herb ist, der findet unten einige Variationsmöglichkeiten, mit dem man die Herbe etwas abmildern kann.


Zutaten für den Knoblauchsraukenaufstrich

  • 100 g Knoblauchsrauke
  • 60 g Parmesan
  • 60 ml Oliven- oder Sonnenblumenöl
  • 80 g getrocknete Tomaten
  • 1/2 TL Salz
  • optional: 1 TL Essig oder Zitronensaft


Knoblauchsrauke im Bestand. Immer aus der Mitte ernten und maximal
1/3 der Pflanzen, damit diese sich wieder regenerieren können.

Zubereitung des Aufstrichs

Sehr simpel: Alle Zutaten in den Mixer und stückig mixen. Wer keinen Mixer hat, kann das auch mit dem Stabmixer oder im Mörser erledigen. In saubere Gläser füllen und für die längere Lagerung mit so viel Öl übergießen, bis alles bedeckt ist.

Kleine Häppchen mit  Knoblauchsrauke. Natürlich lassen sich Cocktailtomaten auch direkt damit füllen.

Variationen und Nutzen

Hier könnt Ihr nach Gusto experimentieren. Der herbe Geschmack ist übrigens kaum wegzukommen. Wem das zu viel Herbe ist, der kann die Knoblauchsraukenmasse auch Löffelweise unter andere grüne Pestos mischen. Warum sollte man sich das antun? Knoblauchsrauke hat super blutreinigende Eingenschaften, wirkt antibakteriell und harntreibend. Sie gehört also zu den klassischen Frühlingskräutern die durchaus ihre Berechtigung in unserem Speiseplan haben und uns von dem ganzen winterlich angehäuften Ernährungs-Ballast befreien können. Daher darf das Basilikum-Pesto gern die Tage mit Knoblauchsrauke etwas gestreckt werden :). Wer nicht mischen möchte, der kann folgende Variationen als Anregung für eigenen Mischungen verwenden:
  • Die Hälfte der Knoblauchsrauke ersetzten mit Giersch oder Bärlauch
  • Eine halbe Zwiebel mit hineinmixen!
  • Mehr Öl verwenden für ein Pesto dann dürfen auch gern noch 100g gehackte Mandeln ins Rezept wandern.
  • Füge 100 g gewürfelten  Speck  hinzu
  • Mit 1 EL Tomatenmark wird der recht herbe Aufstrich etwas fruchtiger.
Mit Öl übergossen ist der Aufstrich  mehrerer Wochen bis Monate im Kühlschrank lagerfähig.
Eignet sich auch als Pesto für Nudeln oder zum Füllen von herzhaftem Gebäck.

Viel Spaß beim Sammeln und zubereiten!

Du findest den Blog super? Hast Spaß an den Rezepten? Stöberst gern hier?  Vermisst noch nicht Mal Werbung? Prima. Das freut mich und Werbung mag ich auch nicht.  Aber es würde mir helfen, wenn Du mir im Gegenzug für die Inspirationen die du hier findest, helfen würdest, ein Herzensprojekt auf die Beine zu stellen:  Unterstütze bis zum 30. Mai  die "Streuobstwerkstatt" auf StartNext, für Kinder, Natur und unsere Heimat: https://www.startnext.com/streuobstwerkstatt

Montag, 30. März 2020

Unkrautgourmet sucht Unterstützer für Mehrwert

Die Streuobstwerkstatt - ein Crowdfundingprojekt vom Unkrautgourmet

"Wir haben Kirschen gelocht" - das war die Antwort von Julia (7 Jahre) aus der 2. Klassen, auf die Frage, was man denn in einer Streuobstwerkstatt macht.
Aktuell möchte ich eine solche Streuobstwerkstatt fest etablieren und natürlich gibt es hier auch jede Menge Unkraut :D.
Ich weiß, ganz viele Menschen lesen meinen Blog und freuen sich über die Rezepte hier. Vielleicht ist es auch schon aufgefallen, ich habe die letzte Zeit Werbung auf ein Minimum reduziert. Viel lieber sind mir authentische Inhalte und weniger Konsum. Doch ohne Geld geht es nicht. Daher die Bitte an Euch: schaut Euch das Projekt auf StartNext an und wenn Ihr hier gerne in den Rezepten stöbert, dann helft mir mit einem Beitrag Eurer Wahl, die Streuobstwerkstatt auf die Beine zu stellen. Oder leitet den Link weiter an Menschen, die solche Projekte gerne unterstützten. Das wäre so hilfreich.




Worum geht es in der Streuobstwerkstatt?


Es soll ein Lernort geschaffen werden für Jung und Alt, in dem man Streuobstwiesen erleben kann. Außerdem sollen 30 (!) alte, große Obstbäume fachgerecht geschnitten werden, damit diese möglichst lange erhalten bleiben.
Wenn die Finanzierungsphase auch das 2. Zeil erreicht, soll hier ein Ort geschaffen werden, an dem auch die Kinder aus der Lerntherapie einen Ort haben, an den sie gerne kommen und lernen wieder gerne zu lernen - denn draußen sind sie alle gerne.
Papier nutzen wir auch in der Streuobstwerkstatt. Wir lernen ja auch "richtig" ;-)

Was passiert mit Eurem Geld?

Das wird für viele gute Dinge eingesetzte: Baumpflege, Gartenequipment für Kinder, eine neue Gartenhütte, ein Regendach, eine kleine Kelter, endlich ein paar Tische und Bänke, ein behindertenfreundlicher Weg, Schüsseln, Messer, Löffeln. Teller, Schneidbrettchen, Flaschen, Becherlupen, und vielleicht ist dank Eurer Hilfe  ist sogar ein Feldmikroskop drin. Ich fahre davon also nicht in den Urlaub.

"Kirschen lochen für Beginner":Was gäbe ich nun für einen Tisch und eine Bank und noch 2 Schüsseln mehr... 

 Warum solltest Du das Projekt unterstützen?


  • Du hilfst mit, die kulturelle Biodiversität zu erhalten, da hier einige alte Sorten wachsen, etwa eine große Grüne Renecloude, eine unbekannte Mostbirne und eine Kirschsorte, die bislang noch nicht bestimmt werden konnte
  • Du hilfst mit Lebensraum zu bewahren, denn in den Alten Obstbäumen wohnen Fledermäuse, Grünspecht und Co.
  • Du hilfst mit, einen Ort zu erschaffen, der sicher ist und an dem Kinder hoffentlich  gerne Lernen  werden - draußen im Freien und nicht schon wieder "eingesperrt" in einem Gebäude.
  • Du bekommst ein Dankeschön :).
  • Du bekommst alle Inhalte, hier auf dieser Webseite, seid jeher kostenlos. Lass das für mich nicht umsonst sein.
  • Du hilfts mit, einen der artenreichsten und immer bedrohteren Lebensräume in Mitteleuropa zu schützen: die Streuobstwiesen!
Winterprinz, Alkmene und Kalbfleischapfel - Bäumchen schüttel Dich, denn die Äpfel sind schon alle reif.


Du brauchts Motivation mitzumachen?




  • Postkarten oder Kalender sind ein schönes Geschenk für Naturfreunde - mit Mehrwert, denn dafür unterstützt Du ja auch ein schönes Projekt, hilfst der Natur und freust Dich lange Zeit daran.
  • Vielleicht ist auch ein anderes Dankeschön ein schönes Ostergeschenk mit Mehrwert?
  • Du wohnst in der Nähe und willst einen schonen Vormittag oder Nachmittag erleben in der Natur? Auch da ist sicher eines der Dankeschöns etwas für Dich.
  • Du wolltest schon immer Drohnenfotos? Auch hier haben wir ein Dankeschön, das allerdings räumlich auch auf den Rhein-Neckar-Kreis und den Odenwald begrenzt ist, da wir wegen Umweltschutzgründen nicht weit fahren wollen.
  • Du sitzt aktuell auch nur zu Hause und fühlst Dich ohnmächtig in Anbetracht der Situation? Hier kannst Du konkret was tun. Ich denke schon über die Krise hinaus und weiß, das es viele Kinder geben wird, die in den Ferien einiges in der Schule nachzuholen haben werden. Wäre es dann nicht schön, wenn die Kinder draußen im Freien all das nachholen könnten, statt schon wieder in der Stube hocken zu müssen. Gebt den Kindern ihr Lächeln zurück und hilf mir diesen Ort zu schaffen.
Schaut rein! 
Helft mit und unterstützt das Projekt! 
Und leitet den Link weiter! 

Die Kampagne läuft bis zum 30.Mai 2020. 

Vielen lieben Dank!

Ohne Regenunterstand können wir nicht mehr tun, als die Sachen einfach in den Regen zu hängen.


Mittwoch, 25. März 2020

Kräutersuppe anno 1862 - besser als jede Tütensuppe aus dem Vorrat

Danke an Euch alle! Immer wieder bekomme ich Post von Euch, in der Ihr mir schreibt, das Ihr meinen Blog noch lest, Euch daran erfreut und ich doch weiter bloggen soll.  Das ehrt mich. Da aktuell alle meine Schulprojekte und Besuchergruppen aufgrund der Corona-Vorsichtsmaßnahmen weggebrochen sind, bleibt wieder etwas Zeit zu bloggen und kochtechnisch schwelge ich gerade in Nostalgiefieber und Frühlingskräuterfreuden :D. Und mal ehrlich:  Kochen aus dem Vorrat? Aus Konservendosen? Das ist ja gruselig. Wer soll denn da gesund bleiben? Nichts pusht die Immunabwehr so hoch, wie eine anständige Suppe aus frischen Frühlingskräutern, voller Vitamine, Mineralstoffen und Geschmack :). Folgt mir auf eine Zeitreise, fast 160 Jahre zurück...


Slow food - oder wie Urgroßeltern standardmäßig kochten

Eine Wildkräutersuppe aus dem Jahr 1862 - schmeckt auch heute noch.


So und schlage ich sprich- und wortwörtlich eine neue Seite in einem uralten Buch auf.  Ich möchte Euch mitnehmen auf eine Reise in die Vergangenheit, als kochen Standardmäßig noch "slow food" war. Im Internet tut fast jeder so, als hätte er das Rad neu erfunden, aber das stimmt meist nicht. Gerade Kochrezepte existieren schon seid anno dazumal. Meist wurde das Rad nur ein wenig aufpoliert. Genau das möchte ich Euch heute zeigen. Und so widme ich diese Kapitel meiner verstorbenen Schwiegermutter, die mir vor bald 20 Jahren eines der Geschenke machte, die ich gar nicht hoch genug schätzen kann: ein Kochbuch aus dem Jahr 1862. Ich saß lange fasziniert davor und bin auch heute noch jedes Mal ein wenig aufgeregt, wenn ich vorsichtig durch die vergilbten, verfetteten und zum Teil eingerissenen Seite blättere, die seid 4 Generationen im Gebrauch der Familie meines Mannes waren. Es soll Euch dazu motivieren NICHTs zu kaufen. Es soll Euch dazu motivieren das alte Wissen NICHT zu vergessen. Es soll Euch motivieren euch an das Zu erinnern was wir bereits haben, in Kontakt zu treten mit den alten Werten, der alten Tradition und den alten Menschen. Ja, Letzteres  ist gerade nicht leicht ist, aber vielleicht bittet Ihr Eure Großeltern einfach einen Brief zu schreiben mit einem Rezept ihres Lieblingsessens aus  ihrer Jugend? Da fühlt sich jeder nützlich, gewollte und nicht vergessen. Unsere Großeltern bergen wahre Wissensschätze, gerade heute in so seltsamen Zeiten! Und vielleicht schaut Ihr nach dem Lesen dieses Artikels einfach mal wieder in eines der Kochbücher, die verstaubt im Schrank stehen. Es ist doch alles da. Wir brauchen NICHTs.

"Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feine Küche" von Henriette Davidis aus dem Jahr 1862 -
mein ganz privater Küchenschatz.


Zutaten für die Kräutersuppe aus Bärenklau, Taubnesseln und Co.


Originalrezept der Wildkräutersuppe von 1862

Man nehme von Sauerampfer, Portulak, Basilikum, Kopfsalat, Spinat, Dragon, Pimpernell, Schnittlauch und überhaupt was man von passenden Käutern hat, doch von den stärkeren weniger, zusammen eine handvoll, wasche und schneide sie fein. Hat man ein gutes Stück Butter mit so viel Mehl, als zur Suppe nötig ist, geschwitzt, gebe man die Kräuter dazu, welche man mit Bouillon oder Wasser fein rührt und nachfüllt, und mit Slaz, Kerbel und Petersilie , beides fein gehackt, durchkocht. Kartoffeln- oder Eiklöße werden hineingegeben und die Suppe mit Eidotter abgerührt. Zet des Kochen 3/4 Stunde.

Vorbemerkungen zum Rezept

Und nun Freestyle. Solche Rezepte sind natürlich hochgradig zum Experimentieren geeignet, denn die Mengenangabe beschränkt sich auf insgesamt "eine handvoll". Das Rezept lässt also Spielraum für eine Fülle von geschmacklichen Variationsmöglichkeiten und deswegen liebe ich dieses Kochbuch so.  Letztendlich ist es also eine Suppe auf Mehlschwitz-Basis, abgebunden mit Ei. Simpel. Da Salz und Pfeffer damals kostbar waren, kommt die Suppe ohne aus. Man darf sich den Luxus aber durchaus heute gestatten. Wer jedoch viele Brennnesseln im Rezept verwendet, kann tatsächlich aufs Salzen verzichten.
Dragon ist der alte Namen  für Estragon.
Man sieht also, dass man im Prinzip so ziemlich jedes essbare Pflänzlein im Rezept verwenden kann. Schöne Variationen ergeben sich mit Frühlingszwiebeln und dem derzeit überall sprießenden Bärlauch und der jetzt allgegenwärtigen Knoblauchsrauke.  Man brauch also keine 200 Packungen Tütensuppe im Vorrat zu haben, sondern sollte sich ein Huhn kaufen, damit man frische Eier hat. Butter und Mehl, sind dann die einzigen Zutaten, die man wirklich einkaufen muss - zumindest was das Thema Suppen und Vorratshaltung betrifft.

Für die, die exakte Mengen brauchen würde das Rezept in die moderne Gesellschaft übertragen heißen:

Zutaten für die Kräutersuppe anno 1862:


  • ein Sträußchen Wild- und Küchenkräuter (aktuell möglich: Bärlauch, Wiesenbärenklau, Taubnesseln, Brennnesseln, Pimpernelle, Sauerampfer, Basilikum, Petersilie, Schnittlauch, Giersch, Kerbel, Estragon, Knoblauchsrauke,...)
  • 1/2 Liter Wasser oder Gemüsebrühe
  • 1-2 EL Mehl
  • 2 EL Butter
  • 1 Eigelb
  • Salz und Pfeffer
Taubnesseln, Bärenklau, Brennnesseln, Gundermann - das Grünzeug war in 2 Min gesammelt.

Zubereitung der Kräutersuppe anno 1862:

Die Kräuter waschen, auslesen, fein schneiden. In einen Topf die Butter zerlassen. Wer möchte, schwitzt auch fein geschnittene Zwiebeln an, vom Herd nehmen und das Mehl einrühren (je mehr Mehl, desto dicker wird die Suppe anschließend).  Dann das Wasser unterrühren und die Kräuter zugeben. Alles wieder auf den Herd stellen und kochen lassen. Ist die Suppe zu dünnflüssig geworden, einfach etwas Mehl mit Wasser anrühren und Esslöffelweise zugeben und erneut aufkochen. Abschließend die Suppe vom Herd ziehen und das Eigelb zügig einrühren.
Wer keine stückigen Kräuter mag, kann die Suppe auch vor dem Servieren noch einmal mit dem Pürierstab fein pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. 
Dazu passen gekochte Kartoffeln oder Eierklößen als Einlage.

Grüner Mix aus geschnittenen Wiesenkräutern. Natürlich lässt sich die Suppe anschließen pürieren.


Fazit: Kochen in Krisenzeiten fast ohne Vorrat

Kochen mit Wildkräutern ist kinderleicht und auch in Krisenzeiten fast ohne Vorrat möglich, vor allem jetzt im Frühling. Das haben unsere Großeltern alle noch gewusst, denn nach dem Krieg war auch die Lebensmittelversorgung knapp und sie mussten findig sein, um nicht zu verhungern. Das Problem haben wir heute ja gar nicht. Wer sich ein wenig mit dem Thema Wildnisküche auseinandersetzt, der muss sich auch um Lebensmittelengpässen nicht fürchten. Und Angst macht letztendlich eben auch krank - genau wie zu viel Konservenessen. Natürlich  ist ein Päckchen Nudeln mehr im Haus nicht verkehrt, aber notwendig sind die auch nicht, weil man sich Nudeln auch sehr einfach selber machen kann. Das Knoblauchsraukepesto wächst mit 80% seiner Zutaten eben auch gerade auf den Lichtungen. Statt Pinienkerne einfach ein paar einheimische Walnüsse vom Herbst verwenden und Parmesan hält sich ebenso ewig, etwas Öl und fertig. Schon 2 Tage überlebt  mit Mehl, Ei, Öl, Parmesan und Nüssen ;-).

Bleibt gesund und munter.
Eure Sindy

Kräutersuppe anno 1862 - schmeckte damals wie heute ausgezeichnet.