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Freitag, 22. Mai 2015

Fichenspitzengelee zum Dessert

"Das ist ja mal ungewöhnlich. Was ist das?" Fichtenspitzengelee hat in der Tat ein sehr spezielles Aroma - eigentlich wie alles, was aus der Natur kommt. Wir sind solche vielfältigen Aromen nur einfach nicht mehr gewöhnt. Es ist Zeit, alte Zeiten aufleben zu lassen und in den kulinarischen Sinnesrausch unserer Vorfahren einzutauchen.


Fichtenspitzengelee - mit wild gesammelten Fichtenspitzen wird daraus ein verbotenes Dessert -
sprichwörtlich, denn wer Fichtenspitzen im Wald sammelt,
muss mit einer Strafanzeige und/oder Geldbuße rechnen.
Fichten kann man in der Tat essen. Junge Fichtenspitzen standen schon immer auf den Speiseplänen unserer Ahnen. Nur: Es ist schon lange VERBOTEN Fichtenspitzen im Wald zu sammeln. Warum? Die Äste wachsen  an den Stellen an denen man die Triebe ausbricht mindestens ein Jahr lang nicht mehr weiter. Oft benötigen die Fichten und Tannen sogar mehrere Jahre, um sich vom einen einmaligen Sammeln zu erholen und an gleicher Stelle endlich wieder auszutreiben. Dem Fichtenforst hat das Wildern der Triebe einst so zugesetzt, dass man das Sammeln der Triebe unter Strafe stellte. Das ist bereits so lange her, dass viele Menschen heute ganz vergessen haben, dass man Fichten- und Tannentriebe überhaupt essen kann. Ja manche halten sie sogar für giftig. Doch bis auf die Eibe, die in der Tat tödlich giftig ist, lässt sich nahezu jeder Nadelbaum in kleinen Mengen (!) essen. Wohlgemerkt: Wir sind keine Ziegen, und die Bäume sind sehr gerbstoffhaltig, weshalb ich nicht dazu raten würde gleich einen ganzen Baum zu essen. Eine Handvoll Grün! Diese Regel gilt auch hier. Wer also Gerichte mit Trieben von Nadelbäumen zubereitet, der sollte auf Bäume im eigenen Garten zurück greifen und 100% sicher sein, dass da keine Eibe vor ihm steht.


Meine Fichte im Garten hat einst einen Kugelschnitt bekommen. Damit sie auch nächstes Jahr
gleichmäßg austreibt, sammelt man maximal 10% der Triebe und zwar schön gleichmäßig um den
Baum verteilt.

Zutaten für das Fichtenspitzegelee

Ein paar ganz zarte Fichtenspiten werden kleingehackt und
wandern direkt in Gelee.
  • 350 g Fichtenspitzen
  • 180 g Zucker
  • 400 ml Wasser
  • 4 Blatt Gelatine
  • ein Spritzer Zitronensaft

Den Zucker hell karamellisieren lassen und mit Wasser angießen. Noch einmal aufkochen bis der Zucker gelöst ist und vom Herd ziehen. Dann ein paar besonders zarte Fichtenspitze beiseite legen, die restlichen zur Zuckerlösung geben und eine halbe Stunde zugedeckt ziehen lassen. Derweil die Gelantine in etwas wasser einweichen. Die Fichtenspitzen abseihen und nun die Gelatine ausdrücken und in im Fichtenwasser auflösen. Die beseite gelegten Fichtenspitzen sehr fein hacken und mit dem Zitronensaft zugeben und das noch flüssige Gelee in Dessertgläser oder Förmchen füllen und erstarren lassen.

Vatiationen von Fichtenspitzengelee und Tipps
Ausgekochte Fichtenspitzen sind immer noch so würzig,
dass man sie tatsächlich als Würze verwenden kann.

  • Die abgekochen Fichtenspitzen nicht wegwerfen! Sie haben in der Tat noch so viel Geschmack, dass sie, wenn man sie noch einmal abbraust um die Zuckerlösung abzuwaschen, trocken lassen kann und dann als Soßenwürze im Mörser zermahlen kann.
  • Keine Kinder anwesend? Dann lösst sich ein Teil oder auch das gesamte Wasser durch Weißwein ersetzten. Auf diese Weise erhält das Gelee noch einmal ein ganz anderes Aroma.
  • Wer experimentierfreudig ist, kann die Zuckermenge halbieren. Das Gelee paßt dann verzüglich  zu Wildbret, eben so wie man analog die herbstlichen Preiselbeeren zu Wildgerichten reicht.
Im Weinglas serviertes Fichtenspitzengelee -
natürlich lässt sich das für Erwachsene auch mit Weißwein, statt mit Wasser zubereiten.

Lustiges Geschenk gesucht? Wie wäre es mit einem Büchlein über den Tannenbaum - und was man aus ihm nach Weihnachten so alles machen kann

Wie nutzt man den Weihnachtsbaum nach
Weihnachten? Aufessen, drin baden,
ihn trinken, verräuchern...
Kein eigener Tannenbaum vor der Tür? Macht nichts! Kauft zu Weihnachten einen Bio-Tannenbaum oder eine Bio-Fichte und ich zeige Euch, was Ihr damit machen könnt. Ein Büchlein dazu gibt es schon.... Vergangene Weihnachten stand ich vor meiner eigenen Nordmanntanne und hab mich entschlossen, den teuren Baum dieses Jahr nicht einfach  in  die Verbrennung zu geben, sondern ihn auf eine ganz andere Weise als sonst zu verabschieden: Ich  hab den Baum zersägt und gerupft, mich in ihm gebadet, ihn gegessen und getrunken und hatte einen wahnsinigen Spaß mit meinem alten Bio-Tannenbaum. Als "Nebenprodukt" fiel ein 56seitiges, winziges Büchlen ab: "Schatz, ich hab den Weihnachstbaum aufgegessen!". Für 3,99 Euro ist das im Verlag Books on Demant zu haben. Unter der ISBN 978-3-7347-7454-6 findet sich das aber auch bei Amazon und Co.
Wem mein Blog bis hierher gefallen hat, der möge mich unterstützen und ein oder zwei Büchlein bestellen. Es passt in jeden Nikolausstifel und ist ein tolles Mitbringsel zum Advendskaffee oder einfach um es unter den Weihnachtsbaum zu legen. Es ist ein Büchlein abseits des Mainstreams, kein Hochglanz-Hightech-Buch mit super geleckten Bildern, sondern eines mit schlichten schwarz-weiß-Zeichungen, einfach um die Druckkosten möglichst klein zu halten und meinem klassisch einfachen Schreibstil, statt gestylten, hochgestochenen Hochdeutsch. Ein Büchlein für Jedermann eben, bei dem man sich eher auf den Text besinnt und wirklich liest und es nicht kauft, wegen der hübschen Bilder....

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