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Sonntag, 31. Mai 2015

Wassereis mit Holunderblütensirup und Plastik-Upcycling

Kennt Ihr das auch noch? Das Wassereis in diesen Plastikschläuchen? Ein Evergreen. Meine Kinder lieben das. Mal abgesehen vom Plastik besteht das Zeug im Inneren ja leider nur aus Wasser, Aroma und künstlichem Farbstoff. Das muss doch anders gehen. Und es geht anders. Kontrollierter Zucker, 100% Holunderaroma direkt aus der Natur und Wasser - und die Eisform aus Recyclingmaterial, das dann auch noch mal recycelt wird.
Wassereis mit Holunderblütengeschmack aus recycelten Plastiktüten.

Das schnelle Eis und der ewige Plastikmüll - Upcycling

Vakuumiergeräte schweißen Plastik - tolles Gerät zum
Mehrfachverwenden von Plastikverpackungen.
Plastikmüll vermeiden heißt in erster Linie: Vermeide den Kauf von Produkten mit Plastik und in zweiter Linie heißt es: Plastik, das im Umlauf ist, so lange zu nutzten, wie es der Zustand des Plastiks zulässt. Achtet mal drauf, wie viel Plastik in der Küche so anfällt. Erschreckend. Hier eine Kekstüte, da eine Salatumhüllung, hier eine Süßwarentüte und da ein Verpackungsbeutelchen. Ab in den Müll. Aus den Augen aus dem Sinn. Ja Pustekuchen. Plastik ist nicht tot zu kriegen und die Quittung zahlen unsere Kinder und Enkelkinder. "Mama, warum habt ihr damals nichts gemacht, ihr habt das doch kommen sehen." Ja, aber wir waren zu bequem. Die Antwort will ich ihnen nicht geben! Also vorleben wie es anders geht.
Ein selbst hergestellter Plastikschlauch fürs
Wassereis. Beim Befüllen hilft ein Trichter aus
meiner "Prä"-Ökozeit - auch aus Plastik.
Plastik lässt sich unter Umständen nahezu 1:1 weiterverwende. Ich habe einst ein Vakuumierer** zum Geburtstag geschenkt bekommen und als die mitgelieferten Beutel alle waren festgestellt, dass es jedes andere dünne Plastik fast genauso gut schweißt. Prima. Ein Upcycling-Gerät! Auf diese Weise kann man Plastikverpackungen zwei-, drei- oder sogar viermal nutzen, bevor es dann endgültig im Müll landet. Ein kleiner Plastikbeutel dient mir hier als Grundlage für die Eishülle. Ihr erkennt ihn vielleicht wieder: Der Beutel war schon beim Tee-Fermentieren im Einsatz und kam als "Abschiedstütchen" von einen Kindergeburtstag in unser Haus...einmal...zweimal...dreimal genutzt...und sein Ende im Müll ist noch nicht gekommen :-) . Mit dem Gerät sind in zwei Schritten schnell die Plastikschläuche für unser Eis zusammengeschweißt.


Wassereis aus Holunderblütensirup herstellen

Fast fertig. Nur noch ab ins Gefrierfach damit und warten.
Als Füllung wird einfach etwas Holunderblütensirup mit stillen Wasser vermischt - je nach Geschmack. Bei uns kommen auf 250 ml Wasser etwa 3-4 EL Sirup. Wer möchte kann ein paar Holunderblütensternchen in den Schlauch füllen. Nicht zu voll machen! Zum einen muss der Schlauch noch zugeschweißt werden, zum anderen dehnt sich das Wasser noch aus. Zwei Fingerbreit unterhalb der Füllkante ist Schluss. Dann wird zugeschweißt und ab damit ins Eisfach.

Natürlich könnt Ihr den verdünnten Sirup auch in Eiswürfelbehälter (lecker für Hugo) oder Eisformen mit Stiel füllen. Lecker! Lecker! Und ganz ohne Chemie. Geht doch. Nur: Viel zu schnell gegessen. Und dafür werden Plastikverpackungen eigens hergestellt? Ich schäme mich. Das nennt sich menschliche Intelligenz? Für diese zwei Minuten Schleckzeit Müll für die nächsten 30 Jahre? Wirklich erschreckend, wie gedankenlos wir mit Plastik umgehen.

Ein paar Blütensternchen vom Holunder als "Dekomaterial", auch wenn man sie im gefrorenen
Wassereis fast nicht mehr sieht: Der Gedanke zählt.
Das Wassereis mit Holunderblütengeschmack ist fertig!
Zum Essen wie gewohnt ein Ende einschneiden, das Eis herausdrücken und schlecken.

Recycling-Idee für Eis-Plasikhüllen: Samentütchen

Es wirkt ein wenig verrückt Eistütchen zu trocken, aber....
Was tun? Weg vom Mainstream. Probleme löst man nicht, indem man tut, was alle tun. Ein wenig kreative Verrücktheit ist nötig: Ich spühle die leer geschleckten Eis-Schläuche kurz mit Wasser aus (das kommt in die Gießkanne), dann kommen sie auf meinen "Trockenbaum", einen schönen Ast. Nach ein paar Minuten sind sie zu ihren nächsten Einsatz bereit: Dann schweiße ich damit meine Samen ein, die ich den Herbst/Winter über lagern möchte. Gelegentlich löchere ich die Beutelchen dann noch mit einer Nadel nach, damit sich keine Luftfeuchtigkeit darin staut und die Samen anfangen zu schimmeln, doch häufig finden sich bis zu diesem Zeitpunkt schon genug Löchlein in der Tüte. Natürlich lässt sich jeder Kleinkram in solche Tütchen einschweißen, wichtig ist, dass Ihr dafür kein Extra-Plastik kauft, sondern das benutzt, das Euch in die Finger fällt, soll ja statt im Müll zu landen, vorher noch einen Mehrwert erhalten.
...am Ende haben die Eistütchen aus dem Schleckeis noch mal einen neuen Verwendungszweck: Als Samentütchen.
Aktuell überlege ich noch, was ich aus den gebrauchten Samentütchen anschließend noch herstellen kann, aber da fällt mir sicher noch was ein. Und Ihr? Habt Ihr auch solche Upcycling-Projekte? Wie vermeidet oder verwertet Ihr Plastikmüll?


** ein  Affiliate-Link zu Amazon. Meinen Vakuumierer gibt es leider nicht mehr, der CASO VC 10 Vakuumierer ist "made in Germany" und aktuell auf Platz1 der Amazon-Bestseller-Vakuumierer-Liste.

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