Malven als grüne Soße oder Spinatersatz
Ein bisschen Botanik vor dem Essen gefällig? Die kleine Käsepappel (Malva neglecta) und die große Käsepappel (Malva sylvestris) kennen viele zusammengefasst im Volksmund unter "Malve". Tatsächlich heißt die kleine Malve (M. Neglacta) etwas genauer tituliert "Weg-Malve". Sie erkennt man ziemlich eindeutig z. B. an ihren hängenden Samenständen. Die große Käsepappel (M. sylvestris) ist heißt auch "Wilde Malve". Bei ihr stehen die zu Rollen aneinanderliegenden Samenpakete, entweder gerade von der Pflanze ab oder stehen sogar aufrecht. Die Form der Samenstände gab den Malven ihren volkstümlichen Namen "Käsepappel", weil diese eben wie vorgeschnittene runde Käselaibe aussehen. Als Kinder haben wir die noch grünen Röllchen haufenweise in uns hineingestopft. Ein Wunder, dass die Malve noch nicht ausgestorben ist. Heute bin ich nicht mehr so "zimperlich" und esse die ganzen Pflanze am liebsten als Gemüse, grüne Soße oder roh in den Salat.Malven bieten einen hervorragenden Spinatersatz. Dazu passen Kartoffeln und Spiegelei oder Fisch. |
Käsepappel sind ein wunderbares Gemüse: mild im Geschmack und gar nicht "grasig". Am ehesten bereitet man sie wie frischen Spinat zu. Dabei kann man so ziemlich alles verwenden, mit Ausnahme zu dicker Stängel, die dann doch zu faserig sind. Im Frühsommer kann man diese noch essen, aber jetzt sind sie einfach zu holzig.
Basisrezept für Malvengemüse
Eigentlich gehört der Strauß in die Vase....vielleicht merkt es ja keiner.... |
- 1 Strauß Malven mit Blättern, Blüten, jungen "Käsepappeln" (die jungen Samenstände kann man mitessen, solange sie grün und weich sind)
- 1 Zwiebel
- 1 EL Butter oder Öl
- Salz, Pfeffer, Muskatnuss
- Wasser oder Sahne
Geschredderte, wilde Malve |
Lecker zu Malvengemüse schmecken gekochte Kartoffeln Fisch, Spiegelei und/oder Bratwürstchen.
Wiedernicht vegan? Diese Marienkäferlarve haben wir gefunden. Doch wie viele davon befanden sich noch in dem Malvengehäcksel? |
Die lieben Kleinen und das Grünzeug: Variante Malvensoße
Als meine Kinder zum ersten Mal vor dem stückigen Malvengemüse saßen, haben sie mich mit großen Augen angestarrt: "Das sollen wir essen?" Na gut, das war vielleicht etwas zu viel "Krautanblick" fürs erste Mal. Im zweiten Versuch pürierte ich das ganze Gemüse, fügte den "Blub" Sahne hinzu und goß es als grüne Soße über Kartoffeln. Verkauf habe ich den Kindern das als "grünen Schneckenschleim". Das fanden sie so lustig, dass sie es nicht glauben wollten und davon ausgingen, es sei irgendwas Leckeres, das ich besonders unappetitlich anpreisen wollte, damit mehr davon für mich selbst blieb. Wer Kinder hat kennt das: Das was man als "das schmeckt dir bestimmt nicht" anpreist, ist das, was dann von den Kleinen am meisten begehrt wird. Unglaublich, aber das funktioniert sogar bei Wildkräutern in 80% der Fälle. Und so verschwand der "Schneckenschleim" im Schlund der gierigen kleinen Monster. Ich saß dabei innerlich grinsend am Tisch und hatte Mühe die Kartoffel vor Lachen im Mund zu behalten. Und es ist immer noch so: Meine Kinder essen Käsepappelgemüse nicht, wenn man es erkennt (wie oben auf dem Bild), sondern nur, wenn es bis zur Unkenntlichkeit püriert ist - am liebsten mit geriebenem Käse über dem ganzen Pamp.Hier mal nicht püriert, sondern "stückig": Malven als Gemüse. |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen