Samstag, 26. Juli 2014

Frittierte Labkrautsäckchen

Gut Ding will Weile habe und nicht jedes Rezept will auf Anhieb gelingen. Für diese habe ich etwas mehr Zeit benötigt, da mein Anspruch war, ohne Fertigprodukte (Brick-Teig) auszukommen. In dem Fall war also der Teig die größere Herausforderung, nicht so sehr die Zubereitung des Wildgemüses. Hier also nun das Rezept für frittierte Labkrautsäckchen.

Ob als Vorspeise oder Hauptgereicht, mit Fleischbeilage oder ohne - Labkrautgemüse ist schon ein spezielles Geschmackserlebnis.

Zutaten für frittierte Labkrautsäckchen:

  • 2 große Bündel Labkraut
  • 2 Zwiebeln
  • Butter
  • ca 100 g Semmelbrösel
  • 2 Eier
  • 1-2 Knoblauchzehe(n), je nach Vorliebe
  • Salz und Pfeffer
  • 50 ml Gemüsebrühe
  • 200 ml Sahne

Für den Teig :
  • 200g Mehl
  • 160 ml Wasser
  • 1-2 EL Öl
  • etwas Salz
  • Öl zum Frittieren
Von der Wiese in die Pfanne: Labkraut wird hier mit Zwiebeln angedünstet.


Zubereitung:


Für die Füllung der Säckchen wird das Labkraut zuerst kurz gewaschen, klein geschnitten und in einer Pfanne mit den kleingewürfelten Zwiebeln und dem Knoblauch  in reichlich Butter (darf ruhig ein großer Klecks sein) angeschwitzt.
Für die Füllung der Teigtaschen kommt die Hälfte des Labkrauts in eine Schüssel und wird mit den Semmelbrösel vermengt. Ist das Labkraut nicht mehr heiß, wird ein Ei untergerührt und die Masse mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt.
Die andere Hälfte wird in der Pfanne mit Sahne und Gemüsebrühe aufgegossen und etwas eingekocht. Diese Hälfte ist das "Bett" auf dem das Labkrautsäckchen nachher drappiert wird.
Solange das Gemüse leise vor sich hinköchelt kommt der schwierigste Teil: Die Herstellung  des Brickteigs. Hier kommt es auf die richtige Mischung an und das Ausrollen erfordert etwas Fingerspitzengefühl. Für den Teig Mehl und Wasser mit dem Öl mischen, eine Prise Salz dazugeben und sehr gut durchkneten. Ist der Teig zu klebrig teelöffelweise Mehl hinzugeben, ist der zu trocken tropfenweise Wasser zufügen. Wenn der Teig geschmeidig ist und nicht mehr klebt, kleine Teigportionen abnehmen und diese so dünn wie möglich ausrollen. Man kann sich am Strudelteig orientierten. Auf jede Teigplatte etwa 2 EL der Füllung geben, die Teigränder nach oben zu einem Säckchen zusammendrücken und kurz nacheinander in Öl frittieren.
Das Labkrautgemüse auf einen Teller anrichten und ein Teigtäschchen obendrauf setzen.
Ab jetzt geht es ganz schnell: Frittiert sind die Labkrautsäckchen binnen 3-4 Minuten.

Sonstiges:

  • Wem die Zubereitung von Brickteig zu aufwändig ist, der kann sich selbigen im Asia-Geschäft fertig kaufen. Wenn man jedoch nach den Zutaten geht, zahlt man beim Fertigprodukt deutlich drauf. Es lohnt sich ein wenig mit dem Brickteig zu üben, da man mit ihm so ziemlich alles einpacken und frittieren oder ausbacken kann. Im Laufe der Zeit hat man dann den Dreh raus und muss keine Sondergeschäfte mehr aufsuchen.
  • Wem das ganze Rezept zu "grasig" erscheint, dem empfehle ich das Labkrautbett gegen ein Bett aus Rahmspinat auszutauschen. Die Teigsächchen schmecken dank dem Ei viel milder, als das tatsächlich eher herb-grasige Rahm-Labkrautgemüse. Labkraut hat einen interessanten herb-würzigen Geschmack, kann aber gerade Wildkrautanfängern in dieser Menge deutlich "zu viel des Grünen" werden.
  • Wer viel Labkraut zur Verfügung hat, der sollte nur das obere Drittel verwenden, da die untere Hälfe der Stängel doch etwas zu hart sein kann und man ja nicht den Eindruck erwecken haben möchte, man würde Stroh essen.

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