Ob Wildpflaume, Kirschpflaumen oder Blupflaumen - manchmal hat man Glück und die Früchte sind so unkompliziert, dass sie als Marmelade nur Gelierzucker benötigen. |
Zutaten für Kirschplaumenmarmelade:
- 1 kg Kirschpflaumen
- 1 kg Gelierzucker 1:1
Variationen:
- statt Kirschpflaumen Blutpflaumen verwenden
- 1 Stange Vanille mitkochen
- 1 Stange Zimt mitkochen
- Mit Mirabellen, "echten" Pflaumen oder richtigen Kirschen mixen
- wer mag, kann einige Kornblumenblütenblätter als Deko in die Marmelade geben
Eine wirklich tolle Farbe und ein extrem guter Geschmack mit grade mal 2 Zutaten: die Kirschplaumenmarmelade. |
Sonstiges:
- Die Kirschpflaumenmarmelade ist bei uns zu Hause der Renner. Da meine Kinder die Marmelade gerne essen, koche ich sie etwas dicker ein, damit sie nicht vom Brot läuft und ich mir die Matscherei am Frühstückstisch erspare.
- Aber gehört viel Glück dazu, den richtigen Baum zu finden, da Kirsch- und Blutpflaumen sehr
verschieden im Geschmack sein können. Manche Bäume taugen einfach gar nicht für Marmelade, da die Früchte mehlig sind und fade schmecken - aber nicht giftig sind, wie immer angenommen wird. Einzig der Kern kann Blausäure enthalten, aber der wird ja nicht mitgegessen.
Auf der Suche nach einem Kirschpflaumen-Rezept bin ich hier gelandet. Ein schöner Blog! Eine Frage zum Rezept: Kocht man die Kirschpflaumen mit Kern? Irgendwo habe ich gelesen, die Kerne könnten giftig sein - aber das Entsteinen ist ja wirklich müßig bei den kleinen Früchten. Und wie ist das mit dem Gewicht, nimmt man 1kg mit Kern oder wiegt man erst nach dem Entsteinen? Danke und LG
AntwortenLöschenHallo Kristin,
AntwortenLöschentatsächlich werden die Kirschplaumen mit Kernen gekocht. Man nutzt also 1 kg Kirschpflaumen inklusive Kerne. Nach dem passieren bleiben etwa 800 g Fruchtmus übrig - das kann man etweder mit Wasser oder Apfelsaft auffüllen oder man kocht die Marmelade mit 800g Fruchtmus ein, was sie etwas fester werden lässt. Ich mag das so, weil das bei meinen Kindern nicht so schnell bom Brot läuft :). Es kommt bei dem Rezept also nicht auf 200 g an. Lieber mehr Früchte kochen und den Rest einfrieren. Da zudem der Säuregehalt der Früchte sehr variiabel ist und die Früchte unterschiedlich stark Wasser ziehen, kann es durchaus sein, dass man auch etwas mehr oder weniger Früchte und/oder Zucker verwenden muss. Da ist vor allem beim ersten Mal ein wenig Experimentiergeist und Testnaschen gefragt. Meine Erfahrung mit Gelierzucker: Der nimmt einem kaum was krumm. Auch nach 4 Min Kochzeit kann man noch Zucker oder Fruchtbereitung oder Wasser zufügen. Einfach immer mal wieder eine Gelierprobe machen.
Beim Kochen gehen die Kerne nicht kaputt. Erst wenn die Kerne beschädigt werden und zerbrechen, kann aus dem Inneren Blausäure freigesetzt werden. Die Schale ist bei sogenannten "Steinfrüchten" wie der Kirschpflaume aber sehr dick, so dass selbst beim Durchdrehen durch die Flotte Lotte die Kerne unbeschädigt bleiben. Bei Mirabellen habe ich da schon andere Erfahrungen gemacht.
Mit einer Minimenge Blausäure kann der Köpfer im übrigen gut umgehen. Die "Giftigkeit" von Prunus-Kernen wird in meinen Augen hier immer etwas übertrieben. Als Kind haben wir ab uns zu sogar Aprikosenkerne geknackt und das Innere genascht und wussten instinktiv, dass man von dem nach Marzipan schmeckenden Inhalt (schmeckt eben wegen der Blausäure nach Marzipan) maximal einen Kern essen darf. Es gibt heute sogar Alternativmediziner die empfehlen, 2 bittere Aprikosenkerne pro Tag zu essen, um das darin enthaltene Vitamin B17, dass gegen Krebs gut sein soll, dem Körper zuzuführen. Mein Lieblingsspruch: Die Dosis macht das Gift! Dennoch sollte man darauf achten, dass die Kerne unbeschädigt bleiben und diese nicht absichtlich beim Einkochen zu zertrümmern.
Viel Spaß beim Experimentieren und keine Angst vor dem Missglücken. Die besten Marmeladen entstehen immer dann wenn man es am wenigsten vermutet :)
ich habe einen gute Trick erfahren. Man kann die aufgekochten Kirschpflaumen durch den Aufsatz vom Kartoffeldämpfer sieben. Funktioniert super. Viel Spaß!
LöschenBislang hab ich mich an unsere Blutpflaumen nicht getraut, aber nachdem ich gerade dieses Rezept gefunden habe, werde ich die Fülle an Früchten dieses Jahr nicht nur den Tieren überlassen! Vielen Dank für die Inspiration, jetzt habe ich eine Idee!
AntwortenLöschenIch bin auch drauf gekommen, dass die Früchte der wild in meinem Garten aufgegangene Blutpflaume ein Geschenk des Himmels sind. Ich koche sie wie oben schon beschrieben im Ganzen, mit ein paar Stückchen Zimtrinde (also einfach ein wenig von einer Stange abbrechen und mit in den Kochtopf geben). Das entstandene mehr oder weniger flüssige Mus durch die flotte Lotte treiben oder notfalls mit einem Esslöffel-Rücken durch ein Sieb streichen und anschließend mit 2:1 Gelierzucker aufkochen. Falls die Fruchtmasse sehr flüssig ist, mehr Zucker verwenden. Wie schon die Vorschreiberin anmerkt, es kommt echt nicht aufs Gramm an. Die Marmelade wird wunderbar fruchtig und fein säuerlich, der Zimt ist nur ein Hauch, es soll ja keine Lebkuchenmarmelade werden. Bei mir stehen Family & Friends Schlange, um ein Gläschen zu ergattern.
AntwortenLöschenDas Rezept sieht super aus! Wir haben einen Kirschpflaumenbaum im Garten unseren neuen Hauses - ich werde es ausprobieren! Das ist wahrscheinlich eine „dumme“ Frage: aber wie wäre es mit 2:1 Gelierzucker, wenn man es doch ein bisschen säuerlich/weniger süß mag? Hat jemand da Erfahrung? Und hast du oder jemand eine Idee, ob man Kirschpflaumen mit anderem Obst gut kombinieren kann? (so wie Johannisbeeren und Erdbeeren) Dankeschön! Ich freue mich, das Rezept auszuprobieren, wenn die Pflaumen soweit sind!
AntwortenLöschenLiebe Alejandra,
Löschenna klar, das geht. Kirschpflaumen fallen geschmacklich sehr unterschiedlich aus. Bei süßen Früchten ist ein 3:1 Geliermittel gut, bei weniger süßen eine 2:1 oder 1:1. Dann einfach an die Anweisung auf der Packung halten. Mit Kirschpflaumen lässt sich prima experimentieren: Sie vertragen auch gern ein Schuss (Pflaumen-)Wein in der Marmelade, Zitrone oder Zimt. Letzterer reduziert die Haltbarkeitsdauer, aber wenn die Marmelade schmeckt, bleibt sie eh nicht lange im Schrank.