Dienstag, 21. April 2015

Wochen-Special: Bärlauchlikör - ein Experiment und die Bärlauchchips

Bärlauchlikör ist ein Heillikör! Man trinkt ihn esslöffelweise bzw. im Likörglas.
Mehr schafft man aber auch nicht. Danach ist man geheilt.
Bärlauchwein bzw. Bärlauchlikör ist ein Heillikör, nichts, das man fröhlich konsumiert. Er wird bei Altersbeschwerden und Magenproblemen esslöffelweise eingenommen. Das Rezept habe ich mir irgendwann aus einem uralten Buch abgeschrieben und noch gedacht: Ob das schmeckt? Irgendwann probiere ich das aus. Jetzt war es so weit. Zum Abschluss der Bärlauchwoche habe ich mich an das Rezept gewagt und kann Euch sagen: Mehr als einen Esslöffel kann man davon auch nicht zu sich nehmen. Vielleicht bin ich aber auch noch nicht alt genug.

Zutaten für einen Heillikör mit Bärlauch

Ein Heillikör gegen Altersbeschwerden und Magenverstimmung:
Bärlauchlikör
  • 250 ml Weißwein
  • 1 Handvoll kleingeschnittener Bärlauch
  • 250 ml Wasser
  • 250 g Zucker

Herstellung von Bärlauchlikör

 Den Wein mit dem Bärlauch aufkochen und etwas ziehen lassen. Solange den Zucker mit dem Wasser vermischen, dann den Bärlauch abseihen und den aromatisierten Wein mit der Zuckerlösung vermischen.

Wie schmeckt Bärlauchlikör? 

Ums kurz zu machen: Scheußlich. War gar nicht mein Geschmack. Süß und Knoblauch. Aber es hilft! Da will man unter Garantie nicht alt werden und vergisst ganz schnell seine Zipperlein.

Im Nachhinein muss ich aber sagen: Das Rezept hat einen riesengroßen Fehler! Die Wirkstoffe, die den Bärlauch nämlich so gesund machen, werden beim Kochen weitestgehend zerstört! Ob unsere Altvorderen daran gedacht haben? Ich wage es mal zu bezweifeln. Wer daraus einen Heillikör machen will, der sollte das Rezept wie folgt abwandeln: Statt Wein lieber Obstschnaps verwenden und den frischen Bärlauch einfach einen Tag darin extrahieren lassen, evtl. die Blätter vorher noch mal mit dem Nudelholz überrollen. Dann das kalte Zuckerwasser mit dem Bärlauchextrakt zusammenschütten. Am Geschmack wird sich allerdings nichts ändern, aber die gesundheitliche Wirkung dürfte ungleich größer sein - theoretisch. Praktisch müsste das eine Laboranalyse klären. Das ist was, was mal ein pharmazeutisches Labor untersuchen müsste. Gibt noch vieles, das in der Naturheilkunde nicht untersucht wurde.

Doch mit so einen scheußlich Geschmack kann ich den Bärlauch nicht verabschieden. Schnell noch was Leckeres hintendran:

Bärlauchchips


Bärlauchchips: schnell, simpel, lecker und gegessen hat sie bisher kaum einer.


Geölt, gesalzen und bereit in den Ofen zu kommen.
Bärlauchchips backt man, das spart ein wenig Öl.
Ein total simples und geniales Rezept sind Bärlauchchips (vielleicht könnt Ihr euch noch an die Brennnesselchips erinnern? Bärlauchchips sind viel besser!) : Einfach Öl mit etwas Salz und Pfeffer verrühren, die Bärlauchblätter durchziehen und 10 min im Ofen bei 180 Grad backen. Ein Auge drauf haben, die Verbrennen ab einem gewissen Punkt sehr schnell. Auf einen Küchenkrepp abtropfen lassen. Knuspriger Bärlauch, der im Mund wie ein Hauch von Luft dahingeht. Schade. Mach es gut, du frischer Bärlauch, bis zum nächsten Jahr, mit Bärlauch-Majonnaise, Bärlauch-Suppe und all den anderen leckeren Variationen, die man aus dir zaubern kann. Ich hab noch jede Menge Rezepte zum Bärlauch und wollte Euch noch so viele vorstellen. Aber ich bin nun auch ein wenig froh, mal wieder was anderes Essen zu können. Mit dampft der Bärlauch ja schon förmlich aus den Ohren.

Da hängt er nun, der Rest meiner Bärlauch-Woche zum Trocken in der Sonne, denn getrocknet
kann man Bärlauch noch Monate nach Saison in der Küche zum Würzen verwenden.
Aber seid nicht gierig. Diese 6 dünnen Büschel halten für eine 4-köpfige Familie ein ganzes Jahr.

3 Kommentare:

  1. Hallo Sindy,

    da hab ich doch gerade vor ein paar Tagen an frische Brennesseln gedacht und dass ich bald wieder eine leckere Quiche daraus machen möchte........da fielst du mir natürlich auch ein. Und heute habe ich mal wieder etliche deiner Beiträge nachgelesen.Ach, wie schön. Du machst das so nett. Ich habe auch eine, nein mehrere Ideen für unsere diesjährige Veilchenschwemme bekommen. Wann soll ich ernten? Morgens, mittags, abends? Warst du schon in den Nesseln?
    Muss mal sehen, wann ich dazukomme, denn derzeit haben wir viel um die Ohren. Oder sollen wir gemeinsam losziehen?

    Ganz lieben Gruß von Susanne

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Susanne,
    Mittags ist prinzipiell die beste Zeit Blüten zu sammeln, dann wenn sich der Nektar in den Blüten sammelt. Morgens ist da zu viel Morgentau drin, abends stellen die Blüten die Nektarproduktion ein (außer die Nachtblüher wie Nachtviole). Rezept kommt die Tage auch mal wieder mit Brennesseln. Steh natürlich jeden Tag in meinen Lieblingen :)
    Wünsch dir freie Ohren und bin allzeit bereit mit Dir im Grün zu verschwinden, um das aufzuessen :)
    Liebe Grüße aus den Nesseln

    AntwortenLöschen
  3. Hallo Sindy,

    ich hab einfach keine Brennesseln im Garten (Matthias wollte nicht, dass ich sie stehen lasse, buhu....). Doch zuerst gibts Veilchen: die Kinder freuen sich schon drauf.

    Bis bald Susanne

    AntwortenLöschen