Veilchen sind etwas Wunderbares. Allein die Farbe erfreut das Herz, der Duft geht direkt in die Seele und der Geschmack in den Magen: als Veilchenessig über den Salat, als Veilchenzucker auf Cupcakes, als Veilchensirup in die Limonade. Diese wunderbaren kleinen lila Farbtupfer als Unkraut zu bezeichnen, ist schon fast eine Beleidigung, aber: Aktuell blühen bei uns die Veilchen um die Wette, eben wie Unkraut. Ernten tue ich meist unter den verärgerten Blicken der Passanten: Was mir denn einfällt, dieses Naturschauspiel zu zerstören. Und dann, dann berichte ich, was man daraus Wunderbares kochen kann und plötzlich merkt man, wie die vormals wütenden Blicke sich in suchende verwandeln...jaja, Veilchen verzaubern :)....
Veilchen verzaubern - auch die Köche. In diesem Beitrag erfahrt Ihr, was sich aus Veilchen so alles machen lässt. |
Schade dass ich den HTML-Code für "Veilchengeruch" nicht kennen und das Internet geruchsfrei ist. Lieblich betörend streifte ein sanfter Hauch von Veilchen und Frühling durch meine Küche. Eine wahre olfaktorische Orgie.
Es gibt unzählige Viola-Arten bis hin zum Stiefmütterchen, das ebenfalls zu den Veilchen gehört. Die hier verwendeten Veilchen sind Duftveilchen (Viola odorata), wie sie zur Zeit zu Hunderten auf den Wiesen blühen. Und ja! Auch mir tut es immer ein bisschen leid, wenn ich die kleinen Farbtupfer von der Wiese zupfe. Aber nur ein bisschen, denn sobald ich die Veilchen in der Küche habe, freue ich mich riesig und meine Kinder sind immer ganz wild darauf, den Zitronensaft zum Veilchensirup zu tropfen...Abrakadabra!
Veilchenessig herstellen
Veilchen-Essig ist ein Gourmetessig der Extraklasse. Nie war Unkraut schöner. |
- neutraler Essig wie Reiswein- oder heller, milder Balsamico-Essig
- Veilchenblüten
Frisch angesetzt steckt die Farbe noch in den Veilchen, nicht im Essig. Das ändert sich bereits wenige Stunde später. |
Veilchenzucker selber machen
- 1 EL abgezupfte Veilchenblütenblätter ohne Stiele
- 2 EL Zucker
Zu schön zum Essen: Veilchenzucker sieht nicht nur toll aus, er riecht sogar nach Veilchen. |
Eignet sich als Deko-Streuzucker zu Vanilleeis, für Cupcakes, Torten oder Kekse und lässt sich eigentlich überall dort einsetzen, wo man auch Rosenzucker verwendet. Ein echter Luxus-Zucker.
Veilchensirup machen
Veilchentee. Auch der lässt sich trinken, aber wir machen daraus Sirup. |
- 1 Tasse Veilchenblüten
- 100 ml kochendes Wasser
- 100 g Zucker
- 1-2 TL Zitronensaft, tropfenweise zufügen
Die Kinder können es kaum abwarten: Zitronensaft macht aus Lila ein kräftiges Pink. Naturchemie. |
Die Sirup-Grundlage wird nun 1:1 mit Zucker versetzt und aufgekocht bis der ganze Zucker gelöst ist. Dann in Flaschen füllen. Mit Mineralwasser aufgegossen eine erfrischende Limonade mit einen zarten Lila-Ton. Natürlich kann man nun auch noch mit blauer Lebensmittelfarbe nachhelfen, aber das ist was für Leute, die gerne Chemie essen.
Tipp: Wer statt normalem Zucker Gelierzucker verwendet, erhält ein farbstarkes Veilchengelee fürs Frühstücksbrötchen.
Viel zu schnell ausgetrunken: Veilchen-Limonade aus Veilchen-Sirup. |
Bin eben auf Deinen Blog gestoßen...tolle Rezepte und Anregungen...weiter so :)
AntwortenLöschenDanke :)
AntwortenLöschenmuss noch bisschen warten mit dem "weiter so". Ds Unkraut will noch nicht so richtig wach werden...*grummel* ;)
Hallo !!
AntwortenLöschenHabe 100 Gramm Stiefmütterchen Blüten ( Veilchen ),wie viel Sirup bekomme ich da heraus ?
Vorab schon einmal Danke.
Mario
Hallo Mario,
AntwortenLöschen"Standard"-Stiefmütterchen eignen sich nicht wirklich für Sirup, da sie meist kaum genügend Duftstoffe zum Extrahieren besitzten. Schnupper mal dran. Wenn sie nicht duften, dann sind die Blütenblätter nett anzuschauen und gegebenenfalls als essbare Blumen tauglich (sofern sie nicht aus einer konventonellen Gärtnerei stammen, wo oft alles mögliche gespitzt wird). Für Sirup haben sie viel zu wenig Aroma. Sirup kann man nur aus Blüten machen, die wirklich intensiv duften. Da im Herbst kaum Insekten/Bienen mehr fliegen, gibt es auch nur noch wenige Blüten die wirklich kräftig duften.
Wenn das nun biologisch aufgewachsene, duftende Stiefmütterchen sind (es gibt ja zahlreiche Arten und Züchtungen der Gattung Viola), dann kann ich Deine Frage nur so weit beantworten, als dass Du, wenn du wie oben beschrieben vorgehst, die Stiefmütterchen in ein Glas oder eine Tasse füllst. Nach Rezept würden das etwa pro Tasse (also etwa 200 ml) Blüten 100 ml Sirup ergeben. Wenn es spritzmittelfreie Stiefmütterchen sind und Du das einfach mal testen willst, würde ich die Blüten, sollten sie kaum riechen, sogar verdichten, also so viele Blüten in die Zuckerlösung geben wie möglich. Aber dafür ist die bunte Pracht eigentlich zu schade. Mein Tipp: Misch die Blütenblätter lieber in einen Salat. Das Auge isst ja auch mit und voluminös und bunt siehts auch aus.
Liebe Grüße Sindy
Tolles Rezept! Habe es soeben gemacht. Schmeckt irgendwie nach Parfüm..
AntwortenLöschenHallo :)
AntwortenLöschenDanke! Ich habe vorhin auch noch mal Sirup gemacht, bei mir ist er dieses Mal aber zu grün geworden. Stängel sollte man also unbedingt entfernen. Wieder was gelernt. Wenn es zu streng nach Pafüm schmeckt, kann man die Vielchenrezepte weiter verdünnen oder weniger Veilchen nehmen. Das ist ein wenig vom Wetter abhängig. Wenn die Sonne beim Sammeln scheint, dann entfalten die Blüten ihr volles Aroma und man benötigt deutlich weniger. Bei Veilchen wird der Geschmack recht schnell penetrant, aber die blühen jetzt noch ein oder zwei Wochen und die Saison ist wieder vorbei. Viel Spaß dir weiterhin.
Liebe Grüße aus den Nesseln
Sindy