Zutaten für die cremige Rapsblütensuppe
Das "echte" Gemüse sieht man kaum: Die Zwiebel liegt unter dem, Strauß von Raps, der etwa 100 g Blüten beinhaltet. |
- 200 g Rapsblüten (oder Ackersenf, der schmeckt auch)
- 1 Zwiebel (Gemüse!)
- 1-2 EL Butter
- 400 ml Gemüsebrühe
- 200 ml Sahne
- Salz und Pfeffer
- Deko: Rapsblüten, dunkles Öl wie Rotöl oder Kürbiskernöl
Zubereitung der Rapsblütensuppe
Die groben Stiele werden entfernt. Für die Suppe niemmt man nur die oben weichen Blütenstiele samt Blüten. |
Die Suppe schmeckt auch noch einmal aufgewärmt sehr gut und hat einen milden Rapsgeschmack. Kinder sollten sie nur essen, wenn sie einen "Jeap" drauf haben, wegen der Eruca-Säure (dazu gleich noch was).
Vom Raps, vom Sammeln und von der Eruca-Säure
Bei ökologischer Felderwirtschaft trifft man immer auch auf Flächen mit Gründüngung. Hier hole ich meinen Raps. Bitte nicht aus den Monokulturen, wo gespritzt wird! |
Aus reinen Rapsfeldern würde ich Rapsblüten nicht nehmen, da in Monokultur angebauter Raps nahezu immer gespritzt oder sonstwie mit Pestizden behandelt ist oder gentechnisch verändert wurde.
Nun kommt das ABER: In Gründüngungsmischungen ist meist der "Urraps" enthalten, dessen Samen viel kleiner bleiben. Wer sich nun auskennt wird aufschreien und sagen: "Bist du des Wahnsinns! Im Urraps ist Eruca-Säure drin!" Ja, viele Gründüngungmischungen mit Raps enthalten noch Rapskörner, dessen Pflanzen durchaus noch etwas Eruca-Säure enthalten können, da diese eben nicht zum Essen/Ölgewinnung gedacht sind. Für alle die nicht wissen, worum es geht: Eruca-Säure ist eine einfach ungesättigte Fettsäure, die in großen Mengen genossen den Herzmuskel verändern kann und zu Herzverfettung führt. Das ist auch der Grund, warum man anfangs Rapsöl auch nicht als Speiseöl verwenden konnte. Erst durch die Züchtungen und die Gentechnik ist es gelungen, den Eruca-Säuregehalt stark zu reduzieren bis hin zu Null. Auf diese Weise wurde Rapsöl sogar gesund, denn es enthält einen hohen Anteil an essenziellen Fettsäuren wie die alpha-Linolensäure. Der aufgeklärte Unkrautgourmet denkt aber mit: Eruca-Säuren finden sich im wilden Raps in wirklich größeren Menge nur in den Samen einer Rapspflanze. Wir essen hier aber die Blüten! Die Samen sind noch winzig klein und die Menge in meinen Augen für einen gelegentlichen Genuss durchaus bei guter Gesundheit vertretbar, zumal ich Raps wirklich nur an einer handvoll Tage im Jahr essen und nicht kiloweise, wie man das bisweilen mit Fleisch und den Antibiotika macht. Und wie die Geschichte der Familie Odone, die als "Lorenzos Öl" (der Link führt auch zu Wikipedia) so grandios verfilmt wurde zeigt: Auch Eruca-Säure hat ihre Berechtigung. Wichtig ist der verantwortungsvolle Umgang und das eigene Körpergefühl. Wer viele Wildkräuter isst, der wird die innere Stimme immer lauter hören, die einen sagt, was man braucht und was nicht. Und so bleibt oft genug der Raps bei mir links liegen. Nur diese Woche habe ich ihn irgendwie gebraucht.
Rapsblüten in Suppenform. Köstlich. |
Hallo Frau Grambow,
AntwortenLöschendanke für das Rezept, werde ich im Frühjahr unbedingt ausprobieren.
Ich habe Raps seit einigen Jahren als Gründüngung , Bienenweide und Frühgemüse im Garten angebaut, kannte aber die Verwendung der Blüten noch nicht.
Wir haben die jungen Triebe entweder als Rohkost gleich vom Beet oder kurz gedünstet verwendet.
Viele Grüße
Ihr Ralph
Vielen Dank Ralph!
AntwortenLöschenEs freut mich immer wieder, wenn sich Menschen aus dem mittlerweile doch etwas eingestaubten Blog das Herauspicken, das Ihnen zusagt und ihre Nutzen und ihre Freude daran haben.
Viel Freude im aktuell so wundervollen Herbst.
Liebe Grüße
Sindy
In Feldern mit Zwischenfrüchten wächst zur Zeit bisweilen auch Rettich zwischen Phazelia und Sonnenblumen. Lecker!
AntwortenLöschenRaps (inklusive obere Stängel und meist vor der Blüte) ist in Japan ganz normales Gemüse. Wird einfach kurz gekocht, das Kochwasser herausgepresst, dann der Raps mit Sesamsoße angerichtet. Ist sehr lecker.
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