Dienstag, 27. Mai 2014

Echte Outdoor-Strohhalme aus japanischem Staudenknöterich


Der japanische Staudenknöterich ist eine
echte Katastrophe für die heimische Natur.
Der japanischer Staudenknöterich ist eine echte Plage, eines der widerstenstigsten Unkräuter und einer der aggressivsten Neophyten (eingeschleppten, nicht-einheimischen Pflanzen) überhaupt. Einmal ausgebüchst, überwuchert er alles und macht vor nichts halt, weder vor Orchideenwiesen, noch Straßenbelag. Ihm ist nur sehr schwer beizukommen. Es gibt eigentlich nur 2 Methoden:
1) Mächtig viel Erde mit den ganzen Wurzelausläufern ausheben und diese als Sondermüll entsorgen oder
2) ihn schwächen bis er eingeht. Wie? Immer wieder niedermähen und aufessen! Rezepte werde ich immer mal wieder einstellen, so wie den Staudenknöterichsenf - und ja, er dieser Knöterich ist essbar!
Meine Kinder haben Spaß dran, aus den noch recht jungen Stängeln echte "Outdoor-Strohhalme" zu basteln. Plastik ist ja uncool. Hier also eine total einfache Anleitung für japanisch angehauchte Strohhalme.


Bastelanleitung für echte Wildnis-Strohhalme:

Die Knoten (braun) z.B. mit einem
dünnen Strohhalm durchstechen.       
     
Bleistiftdicke Stängel kurz nach den Knotenpunkten abschneiden, so dass der zukünftige Strohhalm möglichst wenige Knotenpunkte enthält. Mit einer Stricknadel, einem dünnen Plastikstrohalm oder einem dünnen Ast den Knoten durchstoßen und einmal fest durchs Röhrchen pusten, um die Pflanzensplitter rauszublasen. Fertig ist der Strohhalm aus japanischem Knöterich. Wer geschickt ist, kann sich auf diese Weise Strohhalme bis zu einem Meter länge herstellen, allerdings verursacht das Nuckeln an selbigen Kopfschmerzen - nein, das hat nichts mit dem Knöterich an sich zu tun, sondern weil man doch recht heftig ziehen muss, um diese Distanz zu überwinden ;-) 

 Sonstiges:


Die Naturstrohhalme sind der Renner auf Gartenpartys - dennoch würde ich mir den Knöterich nicht freiwillig in den Garten holen! Die Entsorgung erfolgt auf dem Komposthaufen, und auch da ist der Knöterich kaum wegzubekommen: er verrottet nur sehr langsam. Der japanischer Staudenknöterich ist selbst im Vergehen ein zähes Monster.
Staudenknöterich-Strohhalm
mit Rhabarberschorle.

Da der Knöterich ab einer Größe von ca 30 cm zu viel Oxalsäure enthält, sollte Ihr ihn dann nicht mehr essen. Inspiriert vom Oxalsäuregehalt, den er sich, zusammen mit seinem Geschmack, mit dem Rhabarber teil, servierte ich den Strohhalm zum ersten mal mit in Mineralwasser aufgefüllen Rhabarbersirup. Der schwere Sirup sank zu Boden, ließ sich mit dem Strohhalm aber gut verrühren und aufschlürfen. Fehlen eigentlich nur noch die Eiswürfel.

2 Kommentare:

  1. Hallo Cindy,
    habe heute erst Deinen wundervollen Blog entdeckt und bin begeistert! Ich würde gern Dein Buch betellen möchte aber nicht über paypal bezahlen. Gibt es auch eine andere Möglichkeit?
    Lieben Gruß.
    Bärbel

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  2. Hallo Sindy, danke für die vielen tollen Anregungen, die ich auf deinen Seiten schon entdeckt habe. Ich freue mich über Jeden, der die Wildkräuterleidenschaft teilt und über neue Wildkräutererlebnisse aus deiner Feder, die du hier so liebevoll und interessant vermittelst.
    Herzliche Grüße
    Kräuterfrau

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