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Massenbefall mit Kartoffelkäfern gibt es auch heute noch. Monokulturen machen es möglich.
Die
Ackerunkräuter wie Melde und andere Gänsefuß-Arten werden von den
Kartoffelkäfern hingegen nicht gefressen. Die sind so spezialisiert wie
unser morderne Landwirtschaft. |
Das muss jetzt einfach rein: Bei meinem Streifzug durch die Natur ist mir gestern ein Acker ins Auge gefallen, auf dem man recht gut nachvollziehen konnte, wie es zur Hungersnot in Irland 1845-1849 kam. Ungelogen: Das Feld, vielleicht halb so groß wie ein Fußballfeld, war über und über voll mit den Larven des Kartoffelkäfers. Ich stand eine ganze Weile fasziniert davor und betrachtete, wie schnell die Käferlarven sich über die Kartoffelpflanze hermachten. Was machen die wohl, wenn sie den Acker aufgefressen haben und noch nicht fliegen können? Bei dem Fresstempo und der Menge an Käfer sind die Kartoffelpflanzen dieses Ackers wahrscheinlich in 3, maximal 4 Tagen weg.
Direkt neben dem Acker ist Brachland: Voll mit Melde und Disteln und Labkraut und Klee. Ein paar Schmetterlinge und bestimmt irgendwo auch eine Raupe, aber von einem Massenbefall, wie auf dem Kartoffelacker nebenan, keine Spur. Ich musste in wenig schmunzeln. Wie lange gibt es wohl das traditionelle
Stampfbrot aus Klee, das Chambrock in Schottland und Irland schon? Ob es während der Hungerszeit erfunden wurde, als die Käfer die Ernten in Irland vernichtet haben? Wenn das originale Chambrock so schmeckt, wie mein Fehlversuch, wäre ich damals auch ausgewandert....oder auch nicht. Man kann ja noch anderes aus Unkraut zaubern. :-)
Eines wird mir klar: Ich muss mehr über dieses kuriose Kleebrot herausfinden. Das scheint ein echtes Mysterium zu sein.
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